Archiv der Kategorie: bildung

image_pdfimage_print

[Artikel] „Pick-Up-Artists“: Ein fragwürdiges Phänomen von ‚Verführung‘

Anm. von uns: Dieser Artikel wird im Kontext der gemeinsamen Aktion gegen die versuchte Zensur von Kritik an sogenannten Pick-Up-Artists (PUA) von uns veröffentlicht. Da die PUA-Szene mit Abmahnungen reagiert, wurden die Namen der PUAs mit “xxxx” ersetzt.

Text: Christina Schmidt, Juni 2015

Flirten – diese erotisch konnotierte Annäherung zweier Personen ist in unserer heutigen Gesellschaft alltäglich. Es geht um das Spiel zwischen zwei Personen mit dem Ziel, sich näher zu kommen, sei es verbal oder physisch.

Die schöne und auf Freiwilligkeit basierende Auseinandersetzung mittels des Flirtens kann aber auch missbraucht werden, durch perfide Methoden, die alles andere als ein prickelndes Gefühl hinterlassen, sondern Angst und Bedrängung als Mittel zum Zweck haben: die Annäherung an eine andere Person, die im Geschlechtsverkehr mit eben jener Person enden soll. Diesen Missbrauch des Flirts zeigen par excellence die aktuellen Situationen zwischen so genannten „Pick-Up-Artists“ und Frauen*. Weiterlesen

[Interview] Landtagskandidat Oliver Kube: Wählen alleine reicht nicht!

oli

Links zu sehen: Oliver Kube

Oliver Kube engagiert sich gegen Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie. Er kritisiert den Kapitalismus grundsätzlich, gleichzeitig sitzt er im Ludwigsburger Gemeinderat. Im Interview spricht er darüber, wie das zusammen passt, weshalb es wichtig ist DIE LINKE zu wählen und warum das alleine jedoch nicht ausreicht. Dabei spart er auch nicht mit Kritik an der eigenen Partei.

Linksjugend [‘solid] Baden-Württemberg: Oli, du bist 25 Jahre alt und seit einigen Jahren in der Linksjugend [‘solid] aktiv. Außerdem sitzt du in Ludwigsburg für DIE LINKE im Gemeinderat. Was würdest du als deine größten Erfolge bezeichnen, die du bisher da hattest?

Oliver Kube: Zum einen natürlich überhaupt erst einmal in den Gemeinderat gewählt zu sein als jemand, der sich links von der Partei DIE LINKE sieht und das auch nicht versteckt. Zum anderen die Akzeptanz bei der Ludwigsburger Bevölkerung und in den anderen Fraktionen, und das obwohl – oder vielleicht auch weil – wir klar zu unseren Positionen stehen.

[‘solid] BaWü: Was genau bringt das eigentlich, im Gemeinderat zu sitzen?

Oli: Im Gemeinderat selbst kann man gar nicht so viel bewirken. Man kann Themen auf die Tagesordnung setzen, man kann abstimmen, man kann mitdiskutieren. Was aber wirklich von Vorteil ist: Die Öffentlichkeit nimmt einen ganz anders wahr, auf einmal interessieren sich die Zeitungen dafür, was man zu sagen hat. Sowohl die Stuttgarter Zeitung als auch die Ludwigsburger Kreiszeitung behandeln uns sehr fair gegenüber den anderen Parteien und wir hatten seit dem Kommunalwahlkampf 2014 nie negative Presse.

[‘solid] BaWü: Lass uns bei der Pressearbeit bleiben. 2014 und 2015 machten “besorgte Eltern” gegen den neuen Bildungsplan 2015 der Grün-Roten Landesregierung mobil. Diese Demonstrationen bestanden zum Großteil aus Konservativen, Verschwörungstheoretiker*innen, radikalen Christ*innen, teils Islamist*innen sowie AfD-Anhänger*innen und Neonazis.

Vor einiger Zeit hattest du den Fall, dass du bei einer Demo gegen jene „besorgten Eltern“ einen juristischen Prozess an den Hals bekommen hast. Vielleicht fasst du nochmal zusammen, was das Ergebnis dieses Prozesses war und wie du das ganze medial begleitet hast. Weiterlesen

[Interview Teil II] Landtagskanditatin Hilke Hochheiden: Menschen müssen politisiert werden

01_Hilke HochheidenNachdem Hilke Hochheiden im ersten Teil ihres Interviews am Montag verriet (hier lesen), dass die Kurdistan-Solidarität in Mannheim bei der baden-würrttembergischen Landtagswahl eine große Rolle spielt, geht die Landtagskandidatin im zweiten Teil noch einmal auf den IS und die Strategien der Bundesregierung ein. Die Hochschulpolitikerin erläutert zudem, was eine Landesregierung dafür tun kann, um die Situation an den Hochschulen und Universitäten für Studierende und Forscher*innen zu verbessern.

[‘solid] BaWü: Hat DIE LINKE.Mannheim auf kommunaler Ebene Erfolgsprojekte vorzuweisen?

Hilke: Ja, bei der Behindertenwerkstatt in Mannheim-Neckarau gibt es eine relativ viel befahrene Straße, die die Menschen auch überqueren müssen. Wir haben es durchgesetzt, dass es eine Verkehrsinsel gibt, damit man die Straße leichter queren kann. Das wäre ohne DIE LINKE. Mannheim nicht passiert.

[‘solid] BaWü: Jene LINKE. will im Land etwas bewirken und naturgemäß gehen [‘solid]-Mitglieder an der ein oder anderen Stelle etwas weiter als die Partei. Wo siehst du das größte Veränderungspotential in der LINKEN?

Hilke: Karl Marx sagte ein mal, dass “radikal [zu] sein ist, die Sache an der Wurzel fassen”. Ich glaube, dass DIE LINKE. in diesem Sinne viel radikaler sein könnte. Wir sind häufig dabei, uns mit den Symptomen zu beschäftigen, anstatt uns wirklich mit der Ursache auseinanderzusetzen.

Nehmen wir das ganze Thema Armut. Natürlich ist es wichtig, dass Menschen in Armut jetzt etwas mehr Geld bekommen. Doch es geht nicht mir nicht weit genug darüber zu befinden, ob es ein paar Euro mehr Hartz IV oder Mindestlohn geben soll. Das ist nicht die Lösung, da wird nur innerhalb des Systems selbst etwas verändert. Wir müssen uns einfach öfter trauen, laut auszusprechen, dass das Problem an sich das System ist und öfter zu sagen, dass der Kapitalismus scheiße ist. Das müssen wir offensiv vertreten. Dazu gehört, mehr Menschen erreichen zu wollen und sie über Bildungsarbeit mitzunehmen, um ihnen klarzumachen, woran ihre Probleme eigentlich liegen.

[‘solid] BaWü: Du möchtest also konkret, dass Bildungsarbeit für Leute geschaffen wird, die sich für den politischen Alltag nicht interessieren? Weiterlesen

Bildungsproteste in Landau – Bildung ausfinanziert, demokratisch und offen für alle!

landau_studiproteste

Quelle: facebook.com/unilandaulandunter

Die Linksjugend [‘solid] Ba-Wü solidarisiert sich mit den streikenden Studis in Landau. Seit letztem Montag haben die Studierenden in Landau eine Besetzung und Blockaden der Universität Landau am laufen. Die Studierenden demonstrieren dort gegen zu volle Räume, mangelndes Lehrpersonal (und die schlechten Arbeitsbedingungen des vorhandenen Lehrpersonals) und die Unterfinanzierung der Universität.

“Unterfinanzierung in der Bildung ist ein Problem das wir in Ba-Wü nur all zu gut kennen. Ob es um die Abschaffung von Studiengebühren ging oder erst neulich um die Finanzierung der Hochschulen bis 2020, auch in Baden- Württemberg gibt das Land zu wenig Geld für die Bildung aus, statt eine relevante Erhöhung der Ausgaben wurde von Grün-Rot nur die jährlichen Kürzungen der vorherigen Regierung beendet.” meint Marvin Wiegand, Landessprecher.

“Die Probleme gegen die die Studierenden in Landau ankämpfen kennen wir alle nur zu gut. Deswegen sind wir solidarisch mit ihren Protest und unterstützen sie in ihren Forderungen voll und ganz. In der Bildungspolitik müssen Studierende von vornherein einbezogen werden, um solche Misstände frühzeitig zu verhindern! Mehr Mitbestimmung, eine ausfinanzierung der Bildungseinrichtungen und ein offener zugang für alle Menschen, das sind für uns die zentralen Mittel für eine gute Bildung für alle!” ergänzt Vanessa Kohm, Landessprecherin.