Archiv der Kategorie: Bündnis

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Demoaufruf: Ein (r)echtes Problem!

Die Linksjugend [‘solid] Ba-Wü unterstützt folgenden Aufruf zur Demo gegen die sogenannte “Demo für Alle”! am 28. Februar ab 12:30 auf dem Schloßplatz in Stuttgart.

Gemeinsam auf die Straße gegen die sogenannte „Demo für Alle“!

Linksjugend in stuttgartBereits zum neunten Mal will am 28. Februar 2016 ein Zusammenschluss aus der religiös-fundamentalistischen, rechtspopulistischen und offen faschistischen Szenen eine Demonstration in der Stuttgarter Innenstadt durchführen. Vermeintlicher Aufhänger dieser selbsternannten “Demo für Alle” ist der Streit um den Baden-Württembergischen Bildungsplan.

Im neuen Bildungsplan wollte die Landesregierung die Vielfalt menschlicher Lebensgemeinschaften abseits der klassischen Ehe thematisieren. Auch aufgrund der rechten Proteste, die in einem Treffen zwischen evangelikalen Kreisen und Ministerpräsident Kretschmann gipfelten, hat das Kultusministerium die Umsetzung der Pläne verschoben. Die rechten Demos gibt es trotzdem weiterhin.

Grund dafür ist, dass die Allianz aus Konservativen und Rechten verschiedenster Spektren weit mehr vereint als der Wunsch, ein rückständiges Familienbild als gesellschaftliche Norm zu wahren. Ziel der Bewegung ist ein gesellschaftlicher Rollback, d.h. der Rückfall in überwundene gesellschaftliche Zustände wie bspw. die Propagierung der Ungleichwertigkeit der Geschlechter. Hier findet der Schulterschluss zwischen konservativen, religiös-fundamentalen und offen rechten und faschistischen Gruppen und Organisationen statt. Der Wunsch nach der traditionellen Ehe und Familie, die als Lösung für gesellschaftliche Probleme präsentiert wird, ist wahlweise religiös oder völkisch-nationalistisch motiviert.

Obwohl gesellschaftliche Probleme mitnichten durch homophobe Phrasen und rechte Denkmuster gelöst werden, haben solche einfachen Erklärungsmuster, vermischt mit dem Hass auf Minderheiten, Konjunktur: Ist es andernorts rassistische Hetze von PEGIDA und Co gegen Geflüchtete, so darf man in Baden-Württemberg unter wohlwollender Zustimmung eines Bischofs und mehrerer CDU-Bundes- und Landtagsabgeordneter Homosexualität wieder als Krankheit bezeichnen.

sticker_sexuelle_vielfaltBereits jetzt präsentieren sich einige Landtagsabgeordnete der CDU zudem als parlamentarischer Arm der Bewegung, beispielsweise indem der Protest gegen die sogenannte „Demo für Alle“ diffamiert und kriminalisiert wird. Vor dem Hintergrund der Landtagswahl im März ist zu befürchten, dass mit einem Einzug der AfD in das Parlament rechter Hetze ein noch größeres Forum geboten wird. Die Hinnahme oder Unterstützung dieser Bewegung durch konservative Kräfte schafft eine gefährliche vermeintliche gesellschaftliche Legitimation für Diskriminierung und Hetze.

Gerade deswegen ist die “Demo für Alle” nicht einfach nur Kritik am Bildungsplan. Sie ist ein (r)echtes Problem und eine Gefahr für gesellschaftliche Errungenschaften. Umso notwendiger ist es also, am 28. Februar 2016 wieder auf die Straße zu gehen. Uns eint dabei die Notwendigkeit des Protests und des Widerstands gegen rechte und reaktionäre Denkmuster.

Denn der Blick in andere Länder zeigt: Dort wo geschwiegen wird, wenn Rechte und Konservative mit homophoben Parolen ohne nennenswerten Widerstand durch die Straßen ziehen, dort gewinnt auch die parlamentarische Rechte an Aufwind und dort werden zuallererst Minderheiten diskriminiert und angegriffen.

Ein Grund mehr am 28. Februar 2016 mit uns auf die Straße zu gehen, mit kreativem Widerstand, zivilem Ungehorsam oder lautstarkem Protest.

Kommt nach Stuttgart und lasst uns gemeinsam den Rechten den Tag vermiesen!

Es reicht! Schluss mit der rechten Hetze!

Für ein solidarisches Miteinander! Keine “Demo für Alle” in Stuttgart!

Kundgebung am 28. Februar 2016 mit Reden und Musik ab 12:30 Uhr auf dem Schlossplatz. Danach Proteste und Widerstand gegen den rechten Aufmarsch.

Information und Aufklärung am 23.01. über das “Demo für Alle”-Symposium “Gender- und Sexualpädagogik” in Stuttgart

sticker_sexuelle_vielfaltUnter dem Motto “Vielfalt für Alle” hat sich in Stuttgart ein neues Bündnis von Organisationen und Einzelpersonen gebildet. Durch klare Information und öffentlichkeitswirksame Aktionen soll über die von den sogenannten “besorgten Eltern”, der “Demo für Alle” und anderen fundamentalistischen Akteuren betriebene populistische Falsch- und Desinformation aufgeklärt werden, die unter anderem lesbische, schwule, transgender und transsexuelle Menschen diskriminiert.

Zu dem Aufklärungs-Bündnis gehören zahlreiche Organisationen aus dem LSBTTIQA-Spektrum, wie die IG CSD Stuttgart e.V., der Weissenburg e.V., das Projekt 100% MENSCH oder der Sportverein Abseitz e.V., aber auch verschiedene Parteiorganisationen und gesellschaftliche Gruppen. Als eine erste gemeinsame Maßnahme tritt das Bündnis “Vielfalt für Alle” am Samstag, den 23. Januar 2016 ab 09:00 Uhr in Aktion. An diesem Tag veranstalten die Verantwortlichen der sogenannten “Demo für Alle” im Kongress- und Kulturzentrum Liederhalle ein “Gender- und Sexualpädagogik”-Symposium. Aus Sicht des Bündnisses “Vielfalt für Alle” zeichnet sich ab, dass diese Veranstaltung in einem ähnlichen Kontext stattfindet wie die vergangenen Proteste der “Demo für Alle” in Stuttgart gegen den baden-württembergischen Bildungsplan.

Dort werden Themen und Schlagworte wie Gender-Mainstreaming, Geschlechtervielfalt und -gleichberechtigung, Homosexualität, Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und Schulaufklärung verkürzt, aus dem Zusammenhang gerissen und vermischt. Der auf diese Weise unterstellte “Gender-GaGa”, die behauptete “Verschwulung der Welt” oder die vermeintliche Frühsexualisierung von Kindern haben allerdings mit der gelebten Realität wenig zu tun. Das Bündnis “Vielfalt für Alle” erwartet vielmehr, dass die Initiierenden des Symposiums unter dem Vorwand des Kinderschutzes Desinformation verbreiten und Vorurteile, Hass sowie Angst stärken. Die Initiierenden lassen es zudem zu, dass Religion für Menschenfeindlichkeit missbraucht wird. Laut den Symposium-Veranstaltenden sollen “kontroverse Standpunkte zu Wort kommen”, die Referent*innenliste zeigt jedoch nur wenig Vielfalt auf. Anmeldungen für das Symposium werden selektiv beantwortet. So werden Teilnehmende nur nach vorheriger Prüfung zugelassen. Zahlreiche Anmeldungen aus dem Kreis des Bündnisses blieben bislang unbeantwortet.

Aus diesem Grund hat sich das Bündnis “Vielfalt für Alle” dazu entschlossen, auch auf dem Platz vor der Liederhalle Stuttgart am Veranstaltungstag präsent zu sein. Durch Information und Aufklärung soll für einen ernstzunehmenden Diskurs gesorgt werden, der die gelebte Vielfalt in der Gesellschaft widerspiegelt. Dazu wird unter anderem ein Infostand eingerichtet, an welchem die Bündnismitglieder für direkten Dialog und offene Gespräche zur Verfügung stehen. Das Bündnis ruft weitere Interessierte auf, diesem Beispiel zu folgen und der Veranstaltung friedlich, gewaltlos und kommunikativ eine hörbare Stimme für Vielfalt zu geben.

Weitere Informationen:

Bündnis auf Facebook: www.facebook.com/buendnis.vielfalt.fuer.alle
www.facebook.com/events/533676960132359

Mitglieder des Bündnisses:
  • Abseitz Stuttgart e.V.Ak quer!
  • Universität Stuttgart
  • BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kreisverband Stuttgart
  • Die AnStifter e.V.
  • DIE LINKE. Kreisverband Stuttgart
  • IG CSD Stuttgart e.V.
  • Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V.
  • Kings Club Stuttgart
  • LAG queer, DIE LINKE. Baden-Württemberg
  • LAG QueerGrün, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Baden-Württemberg
  • Linksjugend [‘solid] Stuttgart
  • LSVD Baden-Württemberg e.V.
  • Projekt 100% MENSCHSchwulst e.V.
  • SÖS – Stuttgart Ökologisch Sozial
  • Stadtjugendring Stuttgart e.V.
  • Weissenburg e.V.
Über das Bündnis „Vielfalt für Alle“

Wir sind ein Bündnis, das sich zum Ziel gesetzt hat, unmittelbar auf die Öffentlichkeit einzuwirken, um über menschliche, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt aufzuklären, deren Sichtbarkeit in der Gesellschaft zu erhöhen und auf eine rechtliche Gleichstellung hinzuwirken. Vor allem wenden wir uns gegen die von den sogenannten „besorgten Eltern“ und anderen fundamentalistischen Akteur*innen betriebene populistische Falsch- und Desinformation, die LSBTTIQA-Menschen diskriminiert. Unsere Mittel sind Information und die Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Aktionen, insbesondere dort, wo durch das Agieren von LSBTTIQA-feindlichen Akteur*innen ein schnelles Reagieren und Intervenieren notwendig wird. Unsere Arbeit konzentriert sich auf den Großraum Stuttgart. Wir streben jedoch eine überregionale Vernetzung an in dem Bestreben, eine breite Unterstützung für unsere Arbeit zu erreichen. Unsere Arbeit gründet auf gegenseitigem Respekt und Akzeptanz. Wir sind weltanschaulich unabhängig und überparteilich. Wir wenden uns gegen jede Form von Diskriminierung, Menschenfeindlichkeit und Gewalt. Unsere Partner*innen sind alle diejenigen, die unsere Ziele teilen und unterstützen sowie für eine weltoffene und vielfältige wie diskriminierungsfreie Gesellschaft stehen. LSBTTIQA steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, transgender, intersexuell, queer und asexuell.

Bunt gefächert – CSD in Karlsruhe

CSD_gefaechert Bereits am Samstag, den 30.05.15 schlängelt sich die farbenfrohe 5. CSD-Parade durch die Karlsruher Innenstadt. Die Linksjugend [‘solid] wurde von der LAG Queer und der Linken Karlsruhe ganz herzlich auf ihren Paradewagen eingeladen! 🙂
DIE LINKE zeigt Flagge für die Rechte von LSBTTIQ-Menschen und zeigt Gesicht gegen Diskriminierung, rechte Hetze und für gelebte und respektierte Vielfalt von Liebe, Geschlecht, Partnerschaft und Familie. Die Auseinandersetzung um die Reform der Bildungspläne an den Schulen und die Umsetzung eines AktionsplansCSD 2014-28 für Akzeptanz und gleiche Rechte in Baden-Württemberg hat vor Augen geführt, wie weit die Wegstrecke noch ist, bis alle Menschen in ihrer  Einzigartigkeit geachtet werden und angstfrei leben können.
Bitte kommt deshalb zahlreich und unterstützt die Parade. Der Festzug startet um 14.00 Uhr am Stephanplatz (Nahe Haltestelle Europaplatz). Für alle die bereits beim Aufbau des Wagens helfen können –  und jede helfende Hand ist Willkommen! -, wir treffen uns um 12.30 Uhr vor Ort.
Politik ist selten mit soviel Spaß verbunden, es lohnt sich also. 😉

No Pegida Stuttgart

nopegidastuttgartDie rassistische PEGIDA-Bewegung will nun auch in Stuttgart auf die Straße gehen.
Zu der ersten Kundgebung gegen PEGIDA im Januar haben rund 8000 Menschen auf dem Schlossplatz in Stuttgart unter dem Motto: „Flüchtlinge sind willkommen! Gegen Pegida, Rassismus und Hetze“ ein klares Statement abgeliefert und das obwohl PEGIDA in Stuttgart nicht aktiv war.
Wir müssen wohl noch deutlicher werden – Stuttgart sagt NO zu PEGIDA!
Beginn der Kundgebung ist am 17.05.2015 um 13:30 Uhr in der Verlängerung der Eberhardstraße (zwischen Königstraße und Tübinger Straße)
Es wird Reden und ein kulturelles Rahmenprogramm mit Musik geben.