Ein Tag für Menschen mit Behinderungen ist nicht genug!

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Menschen mit Behinderungen sind glücklich, Menschen mit Behinderungen sind traurig. Ihr Leben ist zu großen Teilen ganz normal. Doch ihr Alltag wird meist nicht wahrgenommen. Am 3. Dezember begeht die UNO den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen. Es ist gut, dass es diesen Tag gibt, denn er rückt die Lebenswirklichkeit der Menschen mit Behinderungen in das Blickfeld der Öffentlichkeit. Doch dahin gehört sie 365 Tage im Jahr.

Sven „Gonzo” Fichtner, Sprecher der Linksjugend [‘solid] Stuttgart erklärt hierzu: „Seit etlichen Jahren organisieren sich Menschen mit Behinderungen, um ihre Interessen zu vertreten. Als Lehre aus der Erfahrung, dass stets nur über sie gesprochen wurde, sagen sie jetzt: Nichts über uns ohne uns! Das ist auch das Politikverständnis der Linksjugend [‘solid], wir stehen an der Seite der selbstbestimmten Behindertenbewegung und unterstützen ihre berechtigten Forderungen.

Für die Linksjugend [‘solid] Baden-Württemberg ist diese Positionierung selbstverständlich, weil die existierenden Barrieren Menschen mit Behinderungen noch immer ausgrenzen. Das gilt auch für den Umstand das Menschen, die auf persönliche Assistenz angewiesen sind, nicht mehr als 2.600 Euro ansparen dürfen. Vermögen, das darüber hinausgeht, wird für die Assistenzleistungen angerechnet. Es ist aber ebenso eine existierende Barriere, wenn gehörlose Menschen an Veranstaltungen nicht teilnehmen können, weil Gebärdendolmetscher*innen fehlen. Von den nach wie vor existierenden Barrieren, die von Stufen, Treppen oder unzugänglichen Toiletten gebildet werden, ganz zu schweigen. Wir stehen für eine solidarische Gesellschaft und der demokratischen Teilhabe, in der für Ausgrenzungen kein Platz ist.

Die Linksjugend [‘solid] Baden-Württemberg unterstützt alle politischen Ansätze, die auf die Überwindung von Barrieren und Ausgrenzungen zielen. Neben der Forderung, endlich alle baulichen Bedingungen zu schaffen, damit Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen problemlos am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, geht es uns auch um die soziale Absicherung der Betroffenen. Deshalb steht die Linksjugend [‘solid] auch für eine menschenwürdige Entlohnung der Beschäftigten in ALLEN Bereichen. Dazu ist es notwendig, dass die Betroffenen ihre Interessen angstfrei und selbstbewusst vertreten können. Deshalb müssen flächendeckend die Bedingungen für barrierefreie Kommunikation geschaffen werden.

Die UN-Behindertenrechtskonvention hat bereits alles gesagt: Es geht hier um Menschenrechte!