Gemeinsam gegen das Bundeswehr-Konzert in Freiburg!

protest!Am 10.12.13 findet in Freiburg-Littenweiler in der Kirche St. Barbara zum wiederholten Mal ein Adventskonzert des Luftwaffenmusikkorps 2 der Bundeswehr statt. Trotz starker Proteste im letzten Jahr wird erneut versucht, unter dem Label einer kriegsführenden Armee eine kulturelle Veranstaltung durchzuführen und die Bundeswehr als einen „normalen“ Teil der Gesellschaft darzustellen.

Die Bundeswehr führt Krieg!

Ob in Afghanistan, im Kosovo oder vor der Küste Somalias – seit 1999 beteiligt sich Deutschland wieder aktiv an Kriegen. Bei diesen Einsätzen geht es nicht um „Menschenwürde, Freiheit und Demokratie“, wie so oft propagiert wird. Die Kriegseinsätze, an denen die Bundeswehr beteiligt sind, bedeuten für die Menschen vor Ort immer eine Katastrophe! Angebliche Hilfsmaßnahmen und humanitäre Hilfseinsätze dienen hier lediglich als Alibi zur Legitimierung der Einsätze. In erster Linie werden deutsche Wirtschaftsinteressen verfolgt. So sicherten vergangene Kriegseinsätze z.B. in Afghanistan oder dem Sudan vor allem einen besseren Zugriff auf örtliche Märkte und Ressourcen.

Die Bundeswehr ist kein Kulturverein!

Auch das geplante Konzert am 10.12. ist bereits Propaganda für laufende und zukünftige Kriege. Vor allem seit dem Aussetzen der Wehrpflicht und der damit einhergehenden Umstrukturierung der Bundeswehr ist sie darauf angewiesen, auf junge Menschen attraktiv zu wirken und versucht bei öffentlichen Gelöbnissen, Infoständen auf Messen, bei Werbung in den Medien, Jugendoffizieren in Schulen oder Konzerten von Musikkorps sich als gewöhnliche Arbeitgeberin und Bestandteil der Gesellschaft darzustellen. Hier wird versucht, potentielle neue Rekrut*innen zu erreichen und Akzeptanz in der Gesellschaft zu erlangen, um die Kriegseinsätze im Ausland rückwirkend zu legitimieren.

Bereits im letzten Jahr hatten wir uns dazu entschlossen, diese als Kulturveranstaltung getarnte Propaganda für den nächsten Krieg nicht länger hinzunehmen. Nach einer entschlossenen Mobilisierungphase demonstrierten wir mit Die-Ins, Kriegsgeräuschen, Samba-Band, Transparenten, Schildern, einem Leopoard-Panzer aus Holz, dem Aufhängen der gesammelten Unterschriften, einem Redebeitrag und Parolen vor und während des Konzerts und machten die Bevölkerung auf die wahren Hintergründe dieser Veranstaltung aufmerksam. Auch in diesem Jahr sind wir nicht weniger entschlossen, den Protest in die Öffentlichkeit zu tragen und der Kriegswerbung die Stirn zu bieten.

Kriegspropaganda darf kein Raum geboten werden! Weder die Kirche noch die Schule, Uni oder andere öffentliche Einrichtungen dürfen sich für militärische Zwecke einspannen lassen. Wir fordern den sofortigen Stopp aller Auslandseinsätze. Krieg darf kein Mittel der Politik sein.

Für uns alle muss die Losung gelten: Krieg ist keine Lösung!
Nie wieder Krieg!

Den Aufruf unterstützen:

Antifaschistische Linke Freiburg
Arbeitskreis gegen Krieg und Militarisierung (AKM) Freiburg
Deutsche Friedensgesellschaft – Verband der Kriegsdienstgegner Freiburg (DFG-VK)
Die Linke Freiburg
Die Linke.SDS Freiburg
DKP Freiburg
Fraktionsgemeinschaft Unabhängige Listen Freiburg
Frauen in Schwarz – Gegen den Krieg
Friedensforum Freiburg
Linke Liste – Solidarische Stadt Freiburg
Linksjugend [‘solid] Freiburg
SDAJ Freiburg
Susanne Dorer, Gewerkschaftssekretärin ver.di Südbaden
Unabhängigen Frauen Freiburg
Vereinigung der Verfolgten den Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen Antifaschisten Freiburg (VVN-BdA)

Treffpunkt für die Proteste gegen das BW-Konzert:
10.Dezember | 18 Uhr | KuCa | Höllentalstraße 2

Zuvor finden noch Veranstaltungen statt:

# Bundeswehr im Klassenzimmer und im öffentlichen Raum. Zur Militarisierung der Gesellschaft.
29.November | 20 Uhr | Lin­kes Zen­trum Frei­burg ¡adelante! | Glü­mer­straße 2
Veranstaltet von: Arbeitskreis gegen Krieg und Militarisierung (AKM) Freiburg

# Zivil-Militärische Zusammenarbeit und Militarisierung der Gesellschaft…
oder: Warum denkt niemand über die Abschaffung der Bundeswehr nach?

06.Dezember | 20 Uhr | Lin­kes Zen­trum Frei­burg ¡adelante! | Glü­mer­straße 2
Veranstaltet von: Arbeitskreis gegen Krieg und Militarisierung (AKM) Freiburg & Linksjugend [‘solid] Freiburg

Infotext:

Seit 1955 verfügt die BRD über eigene Streitkräfte. Begleitet vom heftigem Widerstand der Friedens- bewegung und Gewerkschaften, stellte die Regierung Adenauer nur zehn Jahre nach dem Ende der Nazi- diktatur erneut eine Armee auf. Die Bundeswehr diente dabei von Beginn an nicht nur der Landesverteidigung, sondern war Teil der NATO-Strategie des “Roll Back” gegen die Sowjetunion und den Warschauer Pakt.

Obwohl gesetzlich ausgeschlossen, gab es schon früh Versuche, Bundeswehreinheiten im Inneren einzusetzen. Was heute viele nicht mehr wissen: Helmut Schmidt holte als Innensenator bei der Hamburger Sturmflut 1962 zum ersten Mal die Truppe zu Hilfe – einer der ersten Schritte, um Armeeeinsätze im Inland salonfähig zu machen. Eine der Folgen: Man sicherte den “Bürgern in Uniform” nachträglich erste Befugnisse zu, in begrenztem Umfang auch im Inneren bewaffnet zu agieren.

Ob beim Oderhochwasser 1997 oder bei den Fluten 2002 und 2013: Beim Katastrophenschutz ist die Bundeswehr aus den Köpfen der Menschen nicht mehr wegzudenken. Gesetze zwingen das Technische Hilfswerk (THW) und die Feuerwehren sogar zu regelmäßigen Katastrophen- schutzübungen mit der Armee.

Der Referent wird erläutern, welche Funktion diese sogenannte zivilmilitärische Zusammenarbeit mit Blick auf Auslandseinsätze hat. Dabei wird mit dem Mythos “Verteidigungsarmee” aufgeräumt und stattdessen für einen rein zivil organisierten Katastrophenschutz und zugleich die Abschaffung der Bundeswehr plädiert.

Klingt unrealistisch? Der Vortrag wird Argumente dafür liefern, warum beides langfristig nicht nur möglich, sondern auch besser für die Entwicklung der Zivilgesellschaft ist.

# Bastel-Mittag
07.Dezember | 13 Uhr | Lin­kes Zen­trum Frei­burg ¡adelante! | Glü­mer­straße 2
Wir wollen Materialen für die Proteste basteln. Kommt vorbei und bringt euch ein!

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