In die Straßen zum 1. Mai!

Geschichte des 1. Mai

-WMD-1886 fand in Amerika ein Generalstreik der dortigen Arbeiter*innen Bewegung statt, mit der zentralen Forderung für den Achtstundentag. Im Zuge dessen fand in Chicago ein auf mehrere Tage angelegter Streik statt, welcher mit einer Kundgebung am 1. Mai begann. Am dritten Mai kam es zur Eskalation zwischen den Demonstrierenden und den Polizist*innen, worauf die Polizei die Kundgebung stürmte. Dabei starben mehrere Menschen und bis zu 200 Arbeiter*innen wurden verletzt. Als Reaktion wurden die Organisator*innen der Kundgebung angeklagt und vier von ihnen von der Staatsmacht hingerichtet. Nach diesen Ereignissen rief die zweite Internationale den 1. Mai zum Kampftag der Arbeiter*innenbewegung aus. Seither wird der 1. Mai weltweit von Arbeiter*innen und deren Gewerkschaften als Anlass für Demonstrationen und Kundgebungen genommen. Dieses Jahr steht der 1. Mai zum wiederholten mal im Zeichen der Eurokrise.

Eurokrise und Protest

-WMD-Im Rahmen der Eurokrise, welche sich seit 2008 zunehmend verstärkt, steht die BRD als relativer Gewinner dar. Während in Griechenland, Spanien, Italien, Irland und Portugal die Folgen der Krise dank der Kürzungspolitik der EU Kommission, federführend dabei die deutschen Bundesregierung, im sozialen Bereich immer dramatischer werden, wird die BRD als stabil gewertet. Doch gerade in der BRD hat eine, von der SPD und den Grünen begonnene und dann mit CDU und FDP fortgeführte, neoliberale Neuordnung zu einen starken Einschnitt in den Sozialstaat geführt. Die Erhöhung des Renteneintrittalters wie auch ein extremer Anstieg an prekären Arbeitsverhältnissen sind genauso Folgen dieser Politik wie die starke Zunahme befristeter Arbeitsverträge. Gleichzeitig wird durch Repression jeglicher Widerstand unterdrückt, wie durch die von oben eingesetzte technokratische Regierung in Italien oder die Verhinderung einer Volksabstimmung zum Rettungspaket in Griechenland.

In den am heftigsten betroffenen Ländern wird durch die neoliberale Politik den Menschen ihre Existenzgrundlage genommen. Bezahlbarer Wohnraum, medizinische Versorgung und sogar Nahrungsmittel sind in diesen Ländern gar nicht oder nur rudimentär vorhanden. Gleichzeitig ist in diesen Ländern aber auch der Protest am größten. Dort finden Massenstreiks und Demonstrationen statt, während die Menschen versuchen sich durch Selbstorganisation zu helfen. Dort gewinnen jedoch auch rechtsradikale und faschistische Scheinlösungen immer mehr Zustimmung.

Am 1. Mai wollen wir deshalb hier, wo die treibende Kraft der Krise die Macht inne hat, auf die Straßen gehen, um zu protestieren. Hierbei geht es genauso darum, den Faschist*innen entgegen zu treten, wie auch gegen die Ausbeutung der Menschen durch den Kapitalismus zu protestieren. Wir wollen ein soziales Europa ohne Lohnarbeit, Ausbeutung und staatlicher Bevormundung! Wir wollen ein soziales Europa der Akzeptanz, in dem alle ein gutes Leben führen können!

Aktionen in Freiburg

-WMD-In Freiburg findet am 1. Mai, wie jedes Jahr, eine Gewerkschaftsdemo statt. Doch die Gewerkschaften beschränken sich nur auf einen passiven Kampf gegen Lohnsenkungen. Ihre Bedeutung als die Massenorganisation der Arbeiter*innen haben sie ohne große Kämpfe aufgegeben. Die Linksjugend[‘solid] Freiburg schließt sich deshalb der Kritik einiger linker Gruppen, Organisationen und Individuen an, die zwar solidarisch zu den Gewerkschafter*innen stehen, aber kritisch gegenüber den Gewerkschaften. Wir rufen deshalb dazu auf, am 1. Mai im antikapitalistischen Block bei der DGB-Demo mitzulaufen (http://antikapfreiburg.blogsport.eu/) um unsere Kritik in die Demo hinein zutragen. Wir wollen kritische linke Politik wieder in die Gewerkschaften tragen!
-WMD-Gleichzeitig ist es unser Ziel, den Kapitalismus zu überwinden und wir begrüßen es, dass es in Freiburg ein libertäres Maifest geben wird (http://01maifreiburg.blogsport.de/), welches mit revolutionären Forderungen für eine herrschaftsfreie Gesellschaft auftritt. Die Forderung nach guten Löhnen geht uns auch nicht weit genug. Wir fordern die Abschaffung der Lohnarbeit als ganzes, ein Ende der Ausbeutung und Repression! Deshalb wollen wir nach der Demo gemeinsam ins Grün gehen und uns dort dem libertären Maifest anschließen.

Lasst uns den 1. Mai wieder vom Feiertag zu einem Kampftag machen und in Deutschland gegen den Kapitalismus und die neoliberalen Politik demonstrieren!

Auf in die Straßen für ein gerechtes und freies miteinander!