PM: Geopolitik am Bertoldsbrunnen

websiteDer Jugendverband der Partei Die Linke, die linksjugend [‘solid], karikierte am heutigen Samstag mit einem öffentlichen Risikospiel die Verhältnisse im Schloss Elmau.

Der Freiburger Bertoldsbrunnen wurde heute für ein Treffen der Mächtigen gesperrt. Um 12 Uhr Mittags versammelten sich, vor den Passanten von Sicherheitsleuten geschützt, sieben Mitglieder der linksjugend [‘solid]. Ziel war nichts weniger als die Weltherrschaft – wenn auch der Klimawandel und die Situation in Syrien von den gewählten RepräsentantInnen besprochen wurde. Von der Öffentlichkeit abgeschirmt, widmeten sich die die AktivistInnen der linksjugend satirisch dem Spiel „Risiko“. Das überkommene Machtgehabe der selbsternannten Weltenlenker im royalen Kaminzimmer widerspräche ihrer Meinung nach einer demokratischen Weltordnung. In dieser müsste die Weltbevölkerung gehör finden – und diese fände sich nicht in Ländern wie Italien, Deutschland, oder Kanada.

„Vom 7.-8. Juni 2015 treffen sich die Staatschefs der selbsternannten „G7“ zu ihrem alljährigen Gipfeltreffen im Hotel Schloss Elmau in Bayern. Protesten wird jeder erdenklich Stein in den Weg gelegt. Um die 24 Stunden wird der Gipfel der Staatsoberhäupter der G7 dauern. Bis dahin hat die monatelange Vorbereitung und das Treffen selbst bis zu 360 Millionen Euro verschlungen. Die Ergebnisse derartiger Gipfel sind jedoch fragwürdig und dürften das trotz Alpenblick auch bleiben. Die Abschlusserklärungen und das Gros der Beschlüsse werden sowieso bereits ohne derartigen Aufwand im Vorfeld ausgehandelt. Somit beraten nun die RepräsentantInnen der 7 ältesten westlichen Industrienationen über ihr weiteres Vorgehen in der Welt – der Erhalt der Privilegierung des Westens kann hier nur im Vordergrund stehen. Für einen großen Teil unseres Planeten bedeutet das die weitere Durchsetzung neoliberaler Wirtschaftsdogmen und einseitigen „freien Handels“ sowie die damit verbundene wachsende soziale Ungleichheit, Enteignung von Landbevölkerung, gnadenlose Konkurrenz von Großkonzernen und Umweltzerstörung.“ sagte dazu der Anmelder der Aktion.

Die linksjugend [‘solid] Freiburg fordert die Geldverschwendung für rein plakative Gipfeltreffen einzustellen. Treffen der StaatsführerInnen sind notwendig, sollten aber in geeignete Räume verlegt werden und demokratischem Protest offen stehen. Wem an internationaler Verständigung liegt, sollte dieser auch mehr Zeit einräumen als 24 Stunden. Die Interessen der restlichen Welt müssen in jedem Fall Gehör finden.

Ein Bericht von Radio Dreyeckland gibts hier.

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