[VS] Einladung zum Vortrag mit Frank Tempel (MdB)

Vortrag: Frank Tempel (Vorderseite)

Weltweite Cannabis-Prohibition:

Hanf war bis in die 1920er Jahre aufgrund seiner Vielfältigkeit als Wirkstoff sehr beliebt und wurde ganz normal als Schmerzmittel in Apotheken verkauft. Doch synthetische Medikamente drängten auf den Markt und auch die Papierindustrie sah sich in Konkurrenz zu der billigen Pflanze. Der Geschichte nach gab es den ersten weltweiten Illegalisierungsvorstoß auf der Genfer Opiumkonferenz 1925. Dort wurde, aufgrund der Initiative der Türkei und Ägypten, Cannabis ebenfalls auf die Drogenkontrolliste gesetzt. Mit dem Aufkommen der Kunstfaserindustrie wurde der Lobbyistendruck – man arbeitete mit Diffamierungskampagnen, falschen Studien und völlig überzogenen Zeitungsartikeln – auf die US-Regierung so groß, dass Cannabis letzten Endes verboten wurde. Dieser Druck wurde mit dem Verbot in den USA durch die amerikanische Regierung auf den Rest der Welt ausgeweitet, was zu einer weltweiten Cannabis-Prohibition führte.

Umdenken in der Gesellschaft?
Im Jahr 2015 sieht die Welt aber schon wieder anders aus: In einigen Bundesstaaten der USA, sowie Uruguay haben sich die Konsument*innen die Legalität der Droge Cannabis erkämpft und auch in anderen Staaten der Welt wehen neue Winde und ein Richtungswechsel bahnt sich an – Auch in Deutschland?
Wir wollen am 09. Oktober zusammen mit Frank Tempel (MdB, Drogenpolitischer Sprecher der Partei Die Linke) über die Vor- und Nachteile einer Cannabis-Legalisierung sprechen und anschließend eine Diskussion mit den anwesenden Teilnehmer*innen der Veranstaltung führen. Eingeladen sind alle Interessierten in Villingen-Schwenningen und Umgebung.

Alkohol im Vergleich mit Cannabis:
Ungefähr 2 Mio. Menschen konsumierten im letzten Jahr Cannabis, etwa 270.000 davon sind Dauerkonsumenten (was nicht immer mit Abhängigkeit einhergeht). Todesfälle unmittelbar durch Cannabis sind nicht bekannt, denn Cannabis ist nicht letal – Diese Aussage trifft aber durchaus auf die „Volksdroge“ Alkohol zu. An den Folgen ihres Alkoholkonsums sterben allein in Deutschland jedes Jahr um die 70.000 Menschen, das entspricht gut 9% aller Todesfälle, berichtet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Probleme mit Alkohol haben laut BZgA 9,5 Mio. Deutsche zwischen 18 und 64 Jahren, 1,3 Mio. seien abhängig. Damit ist Alkohl das am weitesten verbreitete Suchtmittel in Deutschland.
Trotzdem ist Alkohol legal, Cannabis aber nicht. Die Cannabis-Prohibition hat einen illegalen Markt geschaffen auf dem viel Geld verdient wird und vor allem die kleinen Konsument*innen kriminalisiert werden.


Wir fordern deshalb, gebt endlich das Hanf frei, damit die Qualität steigt, der Medizin ein einzigartiges Produkt besser zugänglich gemacht wird, dem Schwarzmarkt die Existenz entzogen und die Justiz entlastet wird.