Einladung Gründungstreffen „¡AKamp! – LAK Politische Bildung“

Der bisher inoffizielle Arbeitskreis ¡AKamp!, der seit 2014 die PfiCas 
organisiert, lädt herzlich ein zu einem Gründungstreffen eines "¡AKamp! - LAK 
Politische Bildung" auf dem diesjährigen Pfingstcamp bei Karlsruhe am Montag, 
den 25.05 um 10 Uhr!

Ziel ist es landesweite politische Bildungsarbeit innerhalb der Linksjugend ['solid]
Baden-Württemberg zu leisten. Das kann z.B. über Bildungsfahrten, Kongresse, Seminare
dem jährlichen Pfingstcamp passieren.
Wir freuen uns auf euer kommen und hoffen es finden sich viele engagierte 
Menschen die mitarbeiten wollen!



Solidarität mit Geflüchteten

Unbeirrt durch die jüngste Debatte zum Schutz der Rechte Geflüchteter fand in Baden-Württemberg am Dienstag, den 28.04., eine weitere Sammelabschiebung nach Serbien und Mazedonien statt. Die Maßnahme erfolgte damit kaum ein halbes Jahr nachdem die Grün-Rote Landesregierung im Bundesrat einer Reform des Asylrechts zugestimmt und damit Serbien, Mazedonien sowie Bosnien und Herzegowina zu sogenannten „sicheren Herkunftsstaaten“ deklariert hatte. Nach dieser neuen Rechtslage können Asylanträge aus den betreffenden Staaten als „offensichtlich unbegründet“ abgewiesen werden; Asylbewerber aus diesen Ländern können damit viel einfacher als bisher abgeschoben werden.

Nach Einschätzung von Verbänden wie Flüchtlingsräten oder dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma jedoch sehen sich gerade Sinti und Roma in den drei Balkanstaaten massiver Diskriminierung ausgesetzt. Von „sicheren Herkunftsstaaten“ kann für sie nicht die Rede sein; stattdessen zielt die Reform ganz offensichtlich auf eine Reduzierung der Asylbewerberzahlen aus den Balkanstaaten.

Ministerpräsident Kretschmann löste mit seiner Zustimmung im Bundesrat, welche die Reform überhaupt erst ermöglichte, daher selbst in seiner eigenen Partei scharfe Kritik aus. Mit der nun erfolgten Abschiebung bekennt sich die Landesregierung erneut zu einer repressiven Abschiebepolitik und straft jegliche Empathiebekundungen mit Geflüchteten Lügen. Als Linksjugend Baden-Württemberg nehmen wir diese Haltung nicht hin: Wir setzen uns dafür ein, dass Solidarität an die Stelle der staatlichen Null-Toleranz tritt. Vielerorts beteiligen sich unsere Basisgruppen daher an friedlichem Protest gegen Abschiebungen sowie die grün-rote Asylpolitik im Allgemeinen und kämpfen für eine offene Gesellschaft, in der jeder Mensch seinen Platz hat: Kein Mensch ist illegal!

 




Polizeistaat Türkei

Letzte Woche hat das türkische Parlament neue Gesetze erlassen, die der Polizei den schnelleren Schusswaffengebrauch erlaubt, Hausdurchsuchungen und Abhörmaßnahmen erleichtert sowie das Demonstrationsrecht verschärft. Viele prangern das als einen weiteren Schritt zum Polizeistaat an. Doch dieser ist in den kurdischen Gebieten der Türkei längst Realität.

Militärfahrzeuge und bis an die Zähne bewaffnete Polizeieinheiten patrouillieren auf den Straßen der Städte und Dörfer. An fast jeder zweiten Straßenecke in Amed steht ein Wasserwerfer, vor allem am Rand der ärmeren Stadtviertel ist die Polizeipräsenz enorm hoch. Sogenannte „Problemzonen“ sind mit Überwachungskameras gespickt und wenn man die Menschen in der Stadt genau beobachtet, erkennt man immer wieder Zivilpolizisten, die zuhauf unterwegs sind. Entschlossen und wie selbstverständlich fragen sie mit der Waffe in der Hand nach dem Ausweis oder sprechen heimlich in der Ecke etwas in ihr Funkgerät. Die ständige Polizeipräsenz schafft ein Klima der Angst, so dass es schon fast alltäglich scheint, wenn ein Panzerwagen am Straßenrand hält und Zivilpolizisten einen jungen Mann mitnehmen.

Der Widerstand gegen diese Willkür manifestiert sich regelmäßig in Demonstrationen, bei denen viele Jugendliche ihre Enttäuschung und Wut gegenüber dem Regime zum Ausdruck bringen. Dabei kommt es meist zum massiven Einsatz von Tränengas, Gummigeschossen und Platzpatronen. Doch auch der Einsatz scharfer Munition kostete bereits vielen Demonstrierenden das Leben.

Vor allem das Jahr 2009 war ein sehr blutiges für die kurdische Bewegung. In diesem Jahr etablierte diese Parallelstrukturen wie Rätesysteme, doppelt quotierte Spitzen, den Volkskongress, diverse Akademien und Kulturzentren. Die Antwort des türkischen Staates folgte prompt: Zahlreiche Verletzte, mehr als 8000 Gefangene und 298 Tote. Und auch beim Protest gegen den Ilisu-Staudamm nahe Hasankeyf griff die Staatsgewalt hart durch. Ganze Dörfer wurden per Ausgangssperre kollektiv verurteilt. Der Widerstand der Bevölkerung bleibt aber bisher trotz dieses brutalen Vorgehens ungebrochen. Mit dem Projekt Rojava und der Schlacht um Kobane hat die Bewegung einen neuen Aufschwung erhalten, dem mit den neuen Polizeigesetzen Einhalt geboten werden soll. Vor allem nach und kurz vor den Wahlen rechnen die AktivistInnen mit einer erneuten Repressionswelle. Erneut wurden bereits RepräsentantInnen der linken Demokratischen Partei der Völker (HDP) verhaftet und im ganzen Land sind Twitter, Facebook und Google gesperrt. Als Begründung muss hier wieder die von Staaten so oft ausgegebene Terrorwarnung herhalten.

Schon bei den letzten Wahlen gab es ominöse Stromausfälle in den Wahllokalen der Südost-Türkei (Nordkurdistan), es gab Stimmenkäufe und Bestechungen, Personen verschwanden aus den Wahlregistern und WählerInnen, die Sozialleistungen erhalten, wurden eingeschüchtert, damit sie für die Regierung stimmen. Aber auch die Arbeit anderer Oppositionsgruppen wird durch die neuen Polizeigsetze unter dem Regime Erdogans behindert. Journalistinnen, Gewerkschafter und linke Gruppen sind immer wieder Ziele von Hausdurchsuchungen und unbegründeten Festnahmen.

Abzuwarten bleibt nun, wie viel Zustimmung die HDP bei den Wahlen im Juni gewinnt, ob ihr der Einzug ins Parlament gelingt und sie damit den Machtausbau Erdogans stoppen kann. Ansonsten stünden den AnhängerInnen der kurdischen Autonomiebestrebung extrem harte Zeiten ins Haus.




Heraus, heraus zum Ostermarsch!

Berlin, Ostermarsch, Heinrich-Heine-Straße

Bald jährt sich am 08. Mai das Ende des Zweiten Weltkriegs zum siebzigsten Mal. Der Kampf für den Frieden hingegen setzt sich fort: Anhaltende Bürgerkriege und Konflikte in zahlreichen Ländern sowie nicht zuletzt der Krieg im Osten der Ukraine machen deutlich, wie brüchig der Frieden in Europa und der Welt immer noch ist.

Als einer der weltweit größten Rüstungsexporteure trägt auch Deutschland eine Verantwortung für diese Situation und profitiert tatschlich von Sterben und Gewalt.

Dies darf nicht einfach hingenommen werden! Als Linksjugend stellen wir uns deshalb jeglicher Form von Kriegstreiberei entgegen. Jeder Mensch hat ein Recht auf Frieden, ohne Ansehen der Herkunft, der Hautfarbe oder des Geschlechts. Zu Ostern rufen wir daher dazu auf, bei den traditionellen Ostermärschen auf die Straße zu gehen und ein Zeichen der Hoffnung auf eine friedliche Welt zu setzen.

Im Folgenden findet ihr eine kurze Übersicht über größere angekündigte Veranstaltungen:

 

Samstag, 04. April:

  • Stuttgart: Landesweiter Ostermarsch, Auftakt: 12 Uhr vor dem US-EUCOM in
    Stuttgart-Vaihingen
  • Mannheim: Ostermarschaktion, Auftakt: 12 Uhr, Paradeplatz
  • Müllheim: Südbadischer Ostermarsch: „Es ist an der Zeit: Eine Welt in
    Frieden!“, vor der Kaserne der Deutsch-Französische Brigade vor
    den Toren des EUCOM in Stuttgart
  • Ellwangen: Ellwanger Ostermarsch: „Gemeinsam für eine Welt ohne Krieg,
    Militär und Gewalt – Mit Waffen kann man Frieden nicht
    erzwingen!“, Auftakt: 10 Uhr am Bahnhof

 

Montag, 06. April:

  • Bregenz: Bodensee-Ostermarsch (Friedensweg): „Krieg ächten – Frieden
    schaffen“, Auftakt: 11 Uhr am Bahnhof in Bregenz,

 

Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0415-010 / Settnik, Bernd / CC-BY-SA