Vorwärts immer, rückwerts nimmer!

Zum Ende des linken Zentrums Offenburg

Das Ende des linken Zentrums Offenburg bedeutet eine Schwächung für uns und die gesamte linke in der Ortenau. In diesem Zentrum hatten wir über Jahre hinweg einen Ort, an dem Veranstaltungen und Plenas stattfinden konnten, an dem wir in entspannter Atmosphäre miteinander in den Diskurs treten konnten und uns vernetzt haben. Vom R12 aus wurden Demonstrationen, kreative Aktionen und auch Kampagnen geplant und organisiert. Mit unserem wöchentlich stattfinden politischen Kneipenabend war das linke Zentrum außerdem ein ständiger Anlaufort für alle Menschen in der Ortenau, die aktiv werden wollen gegen Ungerechtigkeit, Unterdrückung, Klimakrise, Krieg und Kapitalismus und Patriarchat. Wegen der Kündigung des Vermieters, ist dieser zentrale Raum jetzt Geschichte.

Doch das Ende des linken Zentrums ist nicht auch das unsere.

Wir betrachten es als das was es ist: eine Schwächung, aber keine unüberwindbare. Es steht für uns außer Frage, es wird weitergehen. Wir streben nicht nur die Gründung eines neuen linken Zentrums in Offenburg an, wir werden auch in der Zwischenzeit nicht weniger aktiv für Gerechtigkeit, Freiheit von Unterdrückung und Ausbeutung, den Fall Kapitalismus und den so ersehnten Untergang des Patriarchats kämpfen. Sowohl gesellschaftlich als auch politisch erleben wir einen massiven Rechtsruck und auch die Bundesregierung überreicht der Arbeiter:innenklasse mit ihrer neoliberalen Politik eine bittere Zuwendung. Als wäre das nicht schon genug steht die „Weltuntergangsuhr“ auf 90 Sekunden vor der Apokalypse, die Gefahr von atomaren Auseinandersetzungen steigt. Es sind Zeiten, die nach einer starken linken schreien.
Bis ein neues linkes Zentrum gegründet ist, halten wir unsere Plenas in Kaffes, Kneipen oder anderen öffentlichen Orten ab. Wenn ihr von der politischen oder gesellschaftlichen Situation auch genug habt und aktiv werden wollt, könnt ihr also nach wie vor jederzeit zu unseren Plenas kommen. Schreibt uns dafür einfach kurz direkt per Instagram oder Mail ( ortenau@linksjugend-solid-bw.de)

Falls ihr Ideen oder Vorschläge habt, wo wir unsere Treffen in Zukunft abhalten können oder bei dem Aufbau des neuen Liz mitwirken möchtet, freuen wir uns sehr wenn ihr euch meldet.
Die nächste Zeit wird außerdem höhere Kosten für uns bedeuten. Gebühren für die Raumnutzung bei Veranstaltungen etc müssen bezahlt werden. Wenn ihr also ein paar Euro als einmalige Spende oder für einen monatlichen Dauerauftrag übrig habt, wäre das großartig. Auch wenn ihr euch vorstellen könntet für das neue linke Zentrum einen Dauerauftrag einzurichten oder zu spenden, meldet euch gerne, das hilft uns bei der Einschätzung der Mittel.

Zum Ende des Textes möchten wir euch noch bitten euren Mut und euren Kampfgeist nicht zu verlieren. Ihr seid so wichtig und wir brauchen uns gegenseitig um für das gute Leben für alle zu kämpfen. Nur die Freiheit ist uns recht, darum brecht das Schweigen und kämpft mit uns.

Karaokeabend

Das Warten hat ein Ende. Diesen Freitag, am 08.September 2023 findet wieder einer der legendären Karaokeabende der Linksjugend’solid Ortenau statt.
Jede Person kann in seiner/ihrer eigenen Tonart singen, keine Angst – es wird keine Bewertungen geben.
Es gibt einen Beamer, eine Anlage und ein Mikro. Und natürlich jede Menge Arbeiterlieder. Niemand ist gezwungen zu singen. Auch im Nebenraum mit Sitzecke lässt es sich gemütlich ruhiger chillen.

Wie immer ist natürlich auch keine Anmeldung erforderlich, kommt einfach vorbei.

Wir freuen uns auf euch und einen grandiosen Abend.

Was tun wenn’s brennt?Infoveranstalung zu staatlicher Repression

Wer sich politisch betätigt, gegen Kapitalismus, Nazis und Ungerechtigkeiten aller Art lautstark und gemeinsam sich mit anderen zur Wehr setzt, macht schnell unangenehme Bekanntschaft mit den staatlichen Repressionsorganen. Personenkontrollen auf dem Weg zur Demo, Festnahmen aus fadenscheinigen Gründen, Vorladungen und Geldstrafen gehören für viele politische Aktivist*innen fast schon zum Alltag. Die Rote Hilfe Freiburg informiert in diesem Vortrag zusammen mit dem Ermittlungsausschuss Freiburg über die häufigsten staatlichen Repressionsmaßnahmen und gibt Tipps für den besten Umgang damit. Dabei kommen wir auch auf die Demo am 4. März 2023 in Offenburg zu sprechen. Eine Veranstaltung von alarm Offenburg und dem Linken Zentrum R12 Offenburg. Freitag, 14.07.2023, 19 Uhr Linkes Zentrum R12, Offenburg

LeaveNooneBehind – Keine Mauer um Europa! Gegen die Abschaffung des Rechts auf Asyl!

Kinder hinter Stacheldraht und zehntausende geflüchtete Menschen in Haftlagern an den Außengrenzen der EU. Zäune und Mauern um Europa. Das soll in Zukunft Gesetz in der EU werden. Unterstützt von der deutschen Bundesregierung ist das die Einigung der EU-Innenminister*innen über die Zukunft des europäischen Asylsystems.

Wir verstehen das als Bankrotterklärung der Bundesregierung. Anders als N.Faeser von der SPD sehen wir diese Einigung nicht als „historischen Kompromiss“, sondern als das, was es ist: ein Anschlag der EU und der Bundesregierung gegen die Menschenrechte. Auch Familien und Kinder sollen laut Plänen der EU-Innenminister*innen in diesen Deportationszentren festgehalten werden.

Satt Abhilfe gegen Wohnungsnot, steigende Energie- und Lebensmittelpreise oder die Krise im Gesundheitssystem zu schaffen, setzten Grüne, SPD und FDP hier um, was die AfD und andere rechte Kräfte in Europa schon lange fordern. Profitieren tun von so einer Politik vor allem diejenigen in Europa, die für niedrige Löhne, schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen, schlechte Sozialhilfe, Inflation, Krise im Gesundheitswesen und das Kaputtsparen des Bildungssystems verantwortlich sind. Durch die Abschottung Europas gegen vor Krieg und Hunger flüchtenden Menschen, haben die Neoliberalen Parteien in den geflüchteten Menschen einen Sündenbock gefunden, den sie für die Folgen ihrer miserablen und unsozialen Politik verantwortlich machen können.

Bei dieser Politik ist es kein tragisches Unglück, wenn regelmäßig hunderte Menschen auf der Flucht im Mittelmeer ertrinken, sondern die faktische Folge dieser menschenverachtenden Politik.

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Es lebe der Antifaschismus – Weg mit §129!

An Lina E. wurde ein exemple statuiert. Auch wenn linke / antifaschistische Arbeit schon lange Repressionen ausgesetzt ist und es auf linken Demos immer wieder zu Polizeigewalt kommt, ist dieses Urteil ein neues Level, dass schlechte Zeiten für den Antifaschismus in Deutschland einläutet. Im Zuge der Berichterstattung über den Prozess gegen Lina E, wittert auch N. Feaser die Chance gegen vor der vermeintlichen Gefahr von Links zu warnen und behauptet die Hemmschwelle linker Aktivist*innen zur Gewalt wäre in den letzten Jahren gesunken. Während diese Aussage sogar durch die Polizeistatistik (die man natürlich nur mit Vorsicht genießen sollte) widerlegt wird, kommt es tatsächlich regelmäßig zur Polizeigewalt gegen Demonstrant*innen auf linken Demos und Repressionen gegen verschiedene Formen des Antifaschistischen Kampfes.

Wir fordern die Abschaffung des Paragrafen 129 StGB. Für die Verfolung von Terrorstraftaten hat das Strafrecht alle nötigen Mittel. Dieser Paragraph ist vor allem dazu geeignet antifaschistische, antiimperiale, kurdische, feministische oder soziale Proteste zu kriminalisieren. Auch Aktionen für Klinagerechtigkeit wie die der letzten Generation oder Widerstand türkischstämmiger Oppositioneller sind davon betroffen. Die Antifaschistin Eda Deniz Haydaroglu ist aus diesem Grund am 18.März 2023 in einen unbefristeten Hungerstreik getreten und

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Kulturabend

Wir freuen uns, euch herzlich zum Kulturabend der Linksjugend Ortenau einzuladen! Am 2.06.2023 um 18 Uhr öffnen wir unsere Türen für einen unvergesslichen Abend voller Kunst, Kreativität und Kultur.

Bei unserem Kulturabend habt ihr die Möglichkeit, eure Talente zu zeigen und eure Kreativität zu entfalten. Ob Poetry Slam, Tanz, Musik, Karaoke, Gedichte oder andere Darbietungen – wir bieten euch eine offene Bühne, auf der ihr euch und eure Kunst präsentieren könnt. Oder ihr lasst euch einfach von den künstlerischen Beiträgen unserer Genoss*innen inspirieren und genießt einen wundervollen Abend.

Doch unser Kulturabend ist nicht nur ein Event für Kunst und Kreativität, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Förderung linker Kultur. Wir möchten mit euch gemeinsam Kunst schaffen, denn Kunst und Kultur sind Ausdruck unserer Ideale und unserer Vision für eine bessere Welt.

Jede*r ist herzlich eingeladen, ganz unabhängig davon, ob ihr auf der Bühne stehen oder einfach nur zuschauen möchtet. Kommt vorbei und lasst uns zusammen einen unvergesslichen Abend voller linker Kultur und Gemeinschaft erleben!

Wir freuen uns auf euer zahlreiches Erscheinen! Eine Anmeldung ist wie immer nicht notwendig. Komm einfach vorbei und bring deine Genoss*innen mit!

Das linke Zentrum befindet sich in der Rammersweierstr. 12 in Offenburg.

Vortrag “Kognitive Verzerrung”

Jeden Tag treffen wir Entscheidungen basierend auf unserer Wahrnehmung und Logik.
Aber welche Logik ist das, und wie funktioniert sie? Ergeben diese Entscheidungen immer einen Sinn? Darum geht es im Vortrag über Kognitive Verzerrungen. Los gehts um 19:30 Uhr im linken Zentrum Offenburg (Rammersweierstr. 12), anschließend gibt es Raum für Diskussion und Gespräche. Der Eintritt ist natürlich wie immer frei, kommt einfach vorbei.

Chinas Aufstieg und die geopolitischen Folgen

Der Zusammenbruch 1991 von Sowjetunion und Staatskapitalismus schien eine lang historische Phase weltweiter US-Hegemonie einzuläuten. Doch nur ein Vierteljahrhundert später werden die Präsidentschaftswahlen um Fragen des Niedergangs und der Rückgewinnung der Vorherrschaft geführt. Der eigenen Verschuldung und imperialen Überdehnung steht der Aufstieg Chinas – in Kürze die größte Volkswirtschaft der Welt- und anderer Schwellenländer gegenüber. Und während Präsident Trump eine nationalistische «America First» Politik in Außenhandel und Sicherheitsfragen proklamiert, macht sich Chinas Präsident für den freien Welthandel und eine neue, Europa und Asien verbindende «Seidenstraße» stark. Und im Verbund der BRICS-Staaten werden die westlich dominierten Wirtschaftsinstitutionen FMI und Weltbank in Frage gestellt, zugleich mit der «Schanghai Organisation für Zusammenarbeit» ein asiatisches, auch Sicherheitsaspekte umfassendes, Bündnis geschlossen.

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Von Wölfen im Schafspelz und Blumenkindern in Anzügen

Was jeder schon jetzt weiß: Die Politik der Umweltzerstörung ist nicht mehr tragbar. Während in Talk-Shows über Ausländer, Putin und die neuen Bundesländer gestritten wird, beschäftigen sich Wissenschaftler mit Prognosen wie diesen…

Szenario 1: Für dieses Szenario müssten die Emissionen schon vor 2020 weltweit reduziert werden. Schon jetzt dürften nicht mehr als 40 Gigatonnen Kohlenstoff verbrannt werden. Dieses Szenario gäbe uns noch nach 2040 die Möglichkeit Kohlenstoff in begrenzten Mengen auszustoßen und trotzdem eine Klimakatastrophe abzwenden. Da die Emissionen jedoch momentan auf Rekordhöhen steigen scheint dieses Szenario sehr unwahrscheinlich zu sein.

Szenario 2: In diesem Szenario könnten wir bis anfang der 2020er eine leichte Steigerung verkraften um anschließend in schnellen Schritten die Emissionen abbauen zu müssen. 2040 dürfte die Menschheit dann absolut keinen Kohlenstoff mehr verbrennen.

Szenario 3: Auf dieses Szenario steuern wir zielstrebig zu. Nach dieser Rechnung könnten wir bis kurz vor 2030 munter den Erdball verpesten um dann einen radikalen Schnitt machen zu müssen der uns keinerlei Emissionen mehr erlaubt. Dieses Szenario ist äußerst gefährlich, wenn nicht sogar unmöglich. Die Weltgemeinschaft war bisher noch nie in der Lage so plötzlich gemeinsam zu handeln und der radikale Verzicht auf fossile Energien von heute auf morgen könnte Chaos und Entbehrung mit sich bringen.

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Kommentar zu den Ausschreitungen in Frankreich

Hochvereehrte Lehrer, Polizisten, Aufseher,
liebe Familienväter, liebe Knastwärter,
sehr geehrte Politiker und Politikerinnen,

Klar. Ihr seid die Guten. Selbstlos opfert ihr euch auf, uns vor dem Bösen zu bewahren. Nicht wenig Arbeit steckt ihr in Besserungsanstalten, Gesetzbücher, Schulen, moralische Erziehung und Public Surveillance. Ein ständiger Weltlauf mit dem Bösen, ein ständiger Kampf gegen Windmühlen ist euer Schicksal. Denn das Böse lauert überall, ist unergründlich und unbesiegbar.
Unergründlich warum sich die Jugend auf der Straße die Fresse poliert.
Unergründlich wie moderne aufgeklärte Menschen zu Gewalttätern werden können.
Und unbesiegbar das französische Volk das nur seinen Zorn gegen zehntausende Tränengaskatuschen in der Hand hält.

Liebe Staatsväter,
ist auch der Zorn des Volkes für euch unergründlich?

Die Wissenschaft endet dort wo der Staat anfängt. Denn der Staat muss unantastbar sein sonst ist er nicht Staat. Wer den Staat in Frage stellt muss Extremist sein, wer den Staat untergräbt der Teufel persönlich. Diese, eure Moral, jagte Kugeln in den Körper Rudi Dutschkes und prügelt Stolz auf Demonstranten im hambacher Forst ein.
Immer nur Ausnahmsweise. Aus Notwehr.
Denn wo die Macht eures Staates nicht ist, dort ist das Chaos.
Wissenschaft aber funktioniert anders. Für wissenschaftliches Denken ist nichts unergründlich. Wenn ein Mensch zur Waffe greift oder brandschatzt, dann hat dass immer auch Gründe.
Redet einmal mit den Jugendlichen, die sich die Fresse polieren und mit den sadistischen Gewaltverbrechern in euren Betonkatzern. Fragt sie nach ihren Gründen. Schenkt ihnen Glauben, denn die Gründe sind verheerend gut.

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