Gegen Videoüberwachung am Hauptbahnhof

Die Linksjugend [‘solid] Mannheim spricht sich gegen die Pläne der Bahn und der Bundespolizei, am Mannheimer Hauptbahnhof Kameras zur Videoüberwachung zu installieren, aus.

Am Sonntag wurden Pläne der Bahn und der Bundespolizei, an zehn ausgewählten Bahnhöfen – darunter auch Mannheim – Videokameras zu installieren, bekannt. Die Linksjugend [‘solid] Mannheim lehnt dieses Vorhaben ab: “Durch Videoüberwachung wird keine Sicherheit geschaffen. Stattdessen werden die Bürger*innen unter Generalverdacht gestellt und schon präventiv beobachtet. Die Logik, nach der jeder Mensch als potenzieller Straftäter und Terrorist angesehen wird, lehnen wir entschieden ab”, erklärt Hilke Hochheiden, Pressesprecherin der Linksjugend [‘solid] Baden-Württemberg, die grundsätzliche Ablehnung der Überwachungsmaßnahmen.

Selin Gören, Geschäftsführerin der Linksjugend Mannheim, fügt hinzu: “Videokameras lösen das Problem der Kriminalität an Bahnhöfen nicht. Um Kriminalität zu reduzieren oder zu verhindern, müssen die Ursachen dafür bekämpft werden – und das funktioniert nicht mit Videoüberwachung. Selbst an Orten, an denen Kameras installiert sind, finden Straftaten mit teilweise tödlichen Folgen statt – z.B. in der Berliner U-Bahn. Im Ernstfall können ohnehin nur Menschen und keine Videokamera einem Opfer zur Hilfe eilen.”

Dabei werden noch nicht einmal konkrete Gründe genannt, weshalb der Mannheimer Hauptbahnhof mit Kameras ausgestattet werden soll, wie in der Ausgabe des Mannheimer Morgen vom 09.12.2014 berichtet wird. “Es liegt der Verdacht nahe, dass die angebliche Erhöhung der Sicherheit nur als Vorwand genommen wird, um die Installation eines umfangreichen Überwachungssystems zu legitimieren. Stattdessen schlagen wir vor, die 36 Mio. Euro, die die Maßnahme an den zehn Bahnhöfen kosten soll, lieber den Lokomotivführer*innen als Lohnerhöhung zukommen zu lassen. Das wäre eine sinnvolle Investition“, so Dennis Ulas von der Linksjugend [‘solid] Mannheim.

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