Seit mittlerweile fast drei Jahren tobt in Syrien ein verheerender Stellvertreterkrieg zwischen den Truppen der Assad-Regierung und der Opposition aus Freier Syrischer Armee und islamistischen Gruppen. Ein Ende des Konflikts ist nicht in Sicht, doch es kommen immer mehr Grausamkeiten beider Kriegsparteien ans Licht. Die Weichen für eine militärische Großoffensive des Westens sind gestellt und durch das Eingreifen verschiedener Länder in die Geschehnisse in Syrien ist der Konflikt längst nicht mehr von den dort lebenden Menschen bestimmt.
Doch währenddessen gewinnt im Norden Syriens – dem westlichen Teil Kurdistans, auch Rojava (sprich Roschawa) genannt – eine Volksbewegung an Kraft, die in diesem aussichtslosen Szenario neue Fakten schafft. In dem zum größten Teil von Kurdinnen und Kurden bewohnten Gebiet wurden die Truppen Assads durch Massenproteste vertrieben und neue basisdemokratische Rätestrukturen aufgebaut, die zu 40% aus Frauen bestehen. Außerdem sind alle ansässigen Ethnien und Minderheiten vertreten. Die Herstellung von Nahrungsmitteln wurde kollektiviert, die Polizei durch so genannte Freiwillige Ordnungskräfte (Asayiş) ersetzt, eigene Volksgerichte gegründet und Krankenhäuser, Schulen und weitere öffentliche Einrichtungen aufgebaut. Weiterlesen