Seit Jahren schwächelt die Wirtschaft in Europa. Statt in die Produktion zu investieren wird die Situation durch Sparmaßnahmen verschärft. Die damit verbundene Abschwächung der Wirtschaft führt für viele Menschen zu Verlust von Lohnarbeitsplätzen und zu Verelendung. Und auch wenn progressive Ideen und Aktionen aus dem Elend erwachsen können, im gegenwärtigen Gesellschaftlichen Klima innerhalb Europas führt Elend nicht nur zu progressiven Protestbewegungen, sondern auch zu nationalistischen uns rassistischen Abgrenzungstendenzen wie das Erstarken des Front National in Frankreich, Pegida und AfD in Deutschland oder Rechtsnationalistischer Regierungen in Polen.
In dieser Situation ist der Kampf für bessere Lebensbedingungen Aufgabe der Linken, um das Elend zu reduzieren und um Menschen mitzunehmen und zu zeigen, dass sie die Gesellschaft verändern können, wenn sie es in die eigene Hand nehmen.
Darum – und weil Arbeit nicht alles im Leben ist – kämpfen wir gemeinsam mit Beschäftigten für eine Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Darum – und weil es gleichzeitig ein feministischer Kampf ist – unterstützen wir auch weiterhin die Beschäftigen in den Sozialen Berufen bei ihrem Kampf um Aufwertung der Reproduktionsarbeit. Darum streiten wir dafür, das Menschen, die nicht Arbeiten können oder dürfen oder keine Arbeit finden, nicht länger am Existenzminimum gehalten werden. Darum haben wir das Leid der Menschen in Spanien, in Griechenland, in Italien nicht vergessen und sind mit ihnen solidarisch. Unsere Solidarität drückt sich im Kampf gegen die Austeritätspolitik, die vom neoliberalen Regime ganz Europa aufgedrückt wird, aus.
All dies sind Kämpfe, die für sich genommen den Kapitalismus nicht überwinden. Aber es sind Kämpfe, die Menschen das Leben erleichtern. Und es sind Kämpfe, die, wenn sie partizipativ geführt werden, Menschen zeigen, dass sie ihre Lebensbedingungen verbessern können, wenn sie sich zusammenschließen, organisieren, und für ihre Interessen eintreten. Die Aufgabe der Linksjugend [‘solid] ist dabei auch die, in den jeweiligen sozialen Kämpfen aktiv mit zu wirken, die Menschen zu unterstützen und ihnen zu verdeutlichen, dass ein sozial angestrichener Kapitalismus nicht die Lösung sein kann und antikapitalistische Bildungsarbeit zu machen. Und am Ende bringt uns das der Überwindung des Kapitalismus einen Schritt näher.