Liebe Genossinnen und Genossen,
“Tippen statt TTIP” nennt DIE LINKE. ihr Tippspiel zur Fußball-WM auf ihrer Homepage unter dem Link http://www.die-linke.de/politik/aktionen/tippen-statt-ttip/.
Bei uns, einfachen Parteimitgliedern und Mitgliedern des Jugendverbandes, stößt diese Aktion auf vollstes Unverständnis. Eine solche Form des Stimmenfangs empfinden wir gar als parteischädigend.
Brot und (Tipp-)Spiele statt Kritik an untragbaren Zuständen? Oder spielen die Websiten-Betreiber_innen im Karl-Liebknecht-Haus wirklich die Interessen der einfachen Bevölkerung Brasiliens gegen die Thematik des Freihandelsabkommens aus? Aus unserer Sicht handelt es sich um zwei Seiten derselben Medaille: Hier TTIP als international koordinierte Maßnahme zur Deregulierung, Liberalisierung und Entdemokratisierung zulasten von Arbeitnehmer- und Verbraucherrechten und zugunsten multinational agierender Unternehmen, dort das Vorgehen der FIFA und der brasilianischen Behörden, das den Ausschluss breiter Bevölkerungsschichten von der sozialen Teilhabe für die Sicherung des Profits einer kleinen Sportelite in Kauf nimmt. In dieser Hinsicht erscheint der Slogan des Tippspiels zynisch und eine dadurch implizierte Unterstützung der Weltmeisterschaft völlig unangebracht.
Ist das Fischen von Wähler_innenstimmen wirklich so notwendig, dass man sich dem deutschtümelnden WM-Getaumel hingibt? Sollte man als kritische Partei nicht lieber benennen, dass hunderte Menschen gerade gewaltsam von den Spielen ferngehalten und zum Teil brutal getötet werden, da sie ohnehin zu den Verlierer_innen der Globalisierung gehören und den Funktionären der FIFA nicht so recht ins Bild passen? Hinzu kommt das Schicksal tausender Familien, die aus ihren Wohnungen vertrieben wurden, um Platz für gigantomanische WM-Bauten zu schaffen, und bisher keine Entschädigung dafür erhalten haben.
Unser Fazit: Kaum ein Sportevent legt die sozialen Verwerfungen dieser Welt so sehr offen wie die Austragung der Fußball-WM 2014 in Brasilien. Eine linke politische Kraft sollte sich dessen bewusst sein.
Von einer gesellschaftskritischen Partei, die DIE LINKE. hoffentlich ist, hätten wir uns mehr erwartet. Wir fordern das sofortige Entfernen des Tippspiels sowie kritische Stimmen unserer Abgeordneten zur Causa Fußballweltmeisterschaft.
Mit solidarischen Grüßen
Ryk Fechner, Mitglied im Kreisvorstand DIE LINKE.Konstanz, linksjugend[‘solid] OG Konstanz
Unterzeichner_innen (wird noch erweitert):
Anke Schwede, Mitglied im Kreisvorstand DIE LINKE.Konstanz, Stadträtin für DIE LINKE in Konstanz
Andreas Reinhart-Gottschling
Björn Wacker, Linksjugend [‘solid] Freiburg
Christian Schmidt, Linksjugend [‘solid] OG Giengen
Ferdinand Niemann, Mitglied DIE LINKE Kreisverband Dithmarschen
Franz Fritsch, Mitglied DIE LINKE Kreisverband Ingolstadt
Hilke Hochheiden, Mitglied im Landessprecher*innenrat dieLinke.SDS BaWü
Kemba Peter, Mitglied im Landessprecher*innenrat Linksjugend [‘solid] BaWü
Konstantin Eisel, Linksjugend [‘solid] Konstanz
Merle Reinhart
Michael Schiefelbein, Linksjugend [‘solid] Konstanz
Michaela Reinhart
Oliver Kube, Mitglied im Landessprecher*innenrat Linksjugend [‘solid] BaWü, neu gewählter Stadtrat für DIE LINKE in Ludwigsburg
Philipp Frake, Linksjugend [‘solid] Ludwigsburg
Sandra Vincelj, Mitglied im Landessprecher*innenrat Linksjugend [‘solid] BaWü
Selin Gören, Mitglied im Landessprecher*innenrat Linksjugend [‘solid] BaWü
Ulrich Wandersleb-Münst, Pfaffenhofen
Wolfgang Weis
Wer mitunterzeichnen möchte, bitte eine formlose Mail an lspr[at]linksjugend-solid-bw.de.
bitte meinen Namen mit auf die Liste setzen, ebenfalls Andreas Reinhart-Gottschling und Merle Reinhart. Danke für Euren Einsatz und dieses hier finde ich ganz übel, wenn es stimmen sollte.
manager-magazin.de/politik/artikel/politiker-nutzen-fussball-wm-fuer-brasilien-reisen-a-972750.html
Gerne unterschreibe ich gegen diesen Wahnsinn!