Fukushima und die Menschheit hat nichts gelernt

Am 11. März 2011 ereignete sich das größte Atomunglück in der Geschichte, in Japan, dem zuvor ein Beben mit der Intensität 7 vorausgegangen war. Da die Kühlung der Reaktoren durch das Beben unterbrochen wurde, kam es zu einer Kernschmelze in Block 1, 2 und 3.
Der Schaden wurde zunächst von Tepco klein geredet und immer wieder geleugnet, bis die Schäden nicht mehr zu übersehen waren.

Über 150000 Menschen wurden verstrahlt, sowie tausende Tiere getötet. Millionen von Menschen werden unter den Spätfolgen leiden müssen….

Um die Reaktoren zu kühlen und eine weitere Katastrophe zu verhindern, wird Meerwasser in die Türme gepumpt. Dieses fließt aber, da nicht genügend Auffangbecken bereit stehen, danach zurück ins Meer. Somit gelangen derzeit etwa 300 Tonnen radioaktives Wasser pro Tag in den pazifischen Ozean und kontaminiert tausende von Lebewesen.
Fischer fanden Fische, die das 2500 fache der Lebensmittelgrenze für Radioaktivität überschreitet. Bei Walrössern, Eisbären und Robben in Alaska, bilden sich offene Wunden und Tumore und selbst an der Westküste der USA nimmt man schon erhöhte radioaktive Werte wahr, sowie ein zunehmendes Seelöwen sterben.
Wenn Tepco weiterhin solche Mengen an Kühlwasser in die Weltmeere lässt, dann wird der pazifische Ozean die Ostsee (in den 60ern und 70ern gab es dort mehrere Atombombentests) bald als radioaktivstes Meer ablösen.
Im August 2013 stellte man fest, dass ein Auffangbehälter ein Leck hatte und somit hunderte Tonnen von verstrahltem Wasser im Erdboden versickerte und letzten Endes ins Grundwasser gelangte. Die Wassertanks, welche überall verstreut auf dem Gelände stehen haben keine Abdeckung, keinen außen angebrachten Messer, an dem man den Wasserstand ablesen kann und manche stehen an einem Gefälle von ca. 2% was ein überschwappen durch Regen vorprogrammiert.
Die Ausrüstung von Tepco wird von Experten als völlig unzureichend gesehen und die Regierung nimmt ausländische Hilfsangebote nur zögernd oder gar nicht an. Der Krisenstab des AKW-Betreibers ist total überfordert und unterschätzt die Kosten, welche jetzt schon nach unabhängigen Beobachtern an die 100 Mrd. Aufwärts betragen, bei weitem.
Mit der Bergung der 1500 Brennelemente aus Block 4 hat Tepco die Menschheit vor ein paar Wochen wieder an den Rand des Abgrundes getrieben. Erst auf öffentlichem Druck hin wurde diese riskante Bergung erst einmal geübt, bevor man sofort loslegte.
Am 08.12.2013 wurde ein Leck an der Atomruine in Fukushima entdeckt, an dem die höchste Radioaktivität die jemals an einem AKW gemessen wurde gemessen. Ein Mensch der solch einer Strahlung ausgesetzt wäre, würde innerhalb von 20 Minuten sterben.

Nach dem Beben am 16. Juli 2007 und dem Austritt von radioaktiven Dämpfen aus dem AKW in Kashiwazaki-Kariwa, hielt Tepco es auch nicht für nötig, seine Atomkraftwerke vor solchen künftigen Katastrophen zu wappnen. Im Gegenteil, man versuchte schnellstmöglich das beschädigte AKW, welches auf einer geologischen Verwerfung errichtet war, wieder ans Netz zu bringen.
Um solch eine Preisgabe von brisanten Informationen zukünftig unter Strafe zu stellen, hat die japanische Regierung unter massivem Protest der Opposition ein Gesetz beschlossen, dass es verbietet, Staatsgeheimnisse zu enthüllen. Bei Verstoß wird der oder die Betroffene mit bis zu 10 Jahren Haft sanktioniert.
Was dabei Staatsgeheimnis ist und was nicht ist im Gesetzestext sehr schwammig formuliert. Erst auf Druck der Bevölkerung, wurden Journalisten davon ausgeschlossen, sofern diese ihre Informationen nicht über „dubiose“ Wege erhalten.

Das Kapital lässt sich aber von solch einer Katastrophe nicht abschrecken und setzte sich deshalb für die Weiterführung und den Ausbau der Atomenergie ein. Überall auf der Welt sprießen die Atomkraftwerke wie Pilze aus dem Boden. Selbst Japan will weiterhin an der Atomkraft festhalten.
Die Energiekonzerne interessiert nur der kurzfristige Gewinn, den sie mit dieser Energieform erzielen und überlassen die Endlagerungskosten, sowie die Kosten für Umweltschäden der Allgemeinheit. Dabei nehmen sie auch gerne den Tod und die Missgestaltung Tausender Menschen und Tiere in Kauf.

Wenn Kapitalinteressen gegen Umweltschutz verstoßen, dann muss Umweltschutz gegen Kapitalinteressen durchgesetzt werden.

Verfasser: Yahin

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