Aufruf zum Unterstützungsentzug des Europawahlkampfs:

Wir, die Linksjugend Ortenau, rufen alle Linken dazu auf, den Europawahlkampf der Partei „die Linke“ nicht zu unterstützen.
Wir tun dies aus mehreren Gründen:
Zum einen sehen wir ein Problem darin, dass das Hauptanliegen der meisten Funktionäre, so wie der reformistischen Parteirechten, das Erreichen möglichst guter Wahlergebnisse und das eingehen einer Koalitionsregierung mit SPD und Grünen ist.
Wir stimmen dem nicht zu, da unser Hauptanliegen nämlich der tägliche Kampf der Arbeiter auf der Straße und in den Betrieben ist. Unser Hauptschwerpunkt ist es nicht möglichst viel Funktionäre ins Parlament zu schicken, es ist die Unterstützung und Bildung der Opposition in der Gesellschaft.
Das Parlament kann hierfür eine Agitationsplattform darstellen, niemals kann es aber mehr als Mittel zum Zweck sein.
Zudem lehnen wir das auf dem Parteitag in Hamburg beschlossene Wahlprogramm, so wie die Kandidatenliste ab.
Im Programm wird gefordert, dass die Linke die EU sozialer, ökologischer… etc. machen sollte.
Wir können nicht verstehen, dass aus dem ursprünglichen Entwurf der Präambel, der Satz heraus genommen wurde, die EU wäre eine „neoliberale, militaristische und weithin undemokratische“ Institution.
Diese Analyse sehen wir als korrekt an und die Ablehnung dessen rührt an den Grundfesten, von dem was ein wirkungsvoller Lösungsansatz beinhalten müsste.
Wer die EU, also das Instrument der deutschen Großmachtsbestrebungen in Europa und der Welt bejaht, der kann nicht die Interessen der Arbeiterklasse, Flüchtlingen und sonstiger Unterdrückter in Europa wahrnehmen.
Wir sehen das Programm als Aufhebung der bisherigen Position der Linken und als Anbiederung an SPD, Grüne und die Staatselite an.
Vor allem aber können wir niemals für diese Kandidatenliste, in der offensichtlich die Parteirechte ihre Kandidaten durchgesetzt hat, Wahlkampf machen.
Die Aufstellung der Linken für die Europawahl können wir nicht mittragen, werden uns an ihr also weder beteiligen noch sie unterstützen.
Statt dessen werden wir uns auf relevantere Dingen konzentrieren. Wir werden uns, statt hinter Wahlkampfständen dieses Programm zu vertreten, der Unterstützung der Arbeiter in den Betrieben und dem Kampf gegen die Faschisten auf der Straße widmen.

Rojava

Rojava ist ein Gebiet im Norden Syriens (syrisches Kurdistan), in der die kurdische, christliche wie auch muslimische Bevölkerung gemeinsam versucht, eine demokratische, emanzipatorische und freie Gesellschaft aufzubauen. Rojava ist derzeit in 3 Kantone aufgeteilt – Cizîre, Kobanî und Efrîn – die vor kurzem ihre Autonomie bekannt gaben. Die Region wird auch die Kornkammer Syriens genannt, da hier die meiste Landwirtschaft und die lukrative Ölindustrie angesiedelt sind.

Mit Beginn des Aufstandes veranstaltete die PYD (Partei der demokratischen Union) in den kurdischen Gebieten immer wieder friedliche Demonstrationen und Streiks, um schließlich nach dem Abzug der Baath-Truppen für eine Offensive gegen die FSA (Freie Syrische Armee) in den Betrieben, der Verwaltung, sowie bei der Polizei (Asayiş) und in der Armee (YPG) basisdemokratische Rätestrukturen aufbauen zu können. Ebenfalls errichtete man Sprach- und Kulturschulen und sorgte für kostenlose Gesundheitsversorgung und Bildung. Benzin an Tankstellen und Nahrung in Bäckereien/Lebensmittelläden gibt es zu bezahlbaren Preisen. RichterInnen und Vorgesetzte werden von der Bevölkerung und der Belegschaft gewählt, in den Schulen erhalten die Kinder mehr Mitsprache, um ihnen von Beginn an ein Demokratieverständnis zu vermitteln.

Zwar ist die PYD die treibende Kraft hinter der Bewegung, trotzdem beherrscht sie nicht alleine das Rätesystem, welches von unten nach oben aufgebaut ist. Viele weitere Organisationen sind daran beteiligt, die jeweils ihre Delegierten in die übergeordneten Gremien entsenden. So gibt es z.B. Straßenkomitees, die auf Stadtteilkomitees aufbauen, welche dann wiederum den Volksrat bilden.

Die Revolution in Rojava ist vor allem aber auch eine Revolution der Frau, was konkret bedeutet, dass es in allen Verwaltungsstrukturen eine Mindestquote von 40% der Frauen gibt, ja selbst die Armee hat ihre eigenen reinen Frauenbrigaden. Wenn ein Mann einer Frau Gewalt antut, muss er sich vor einem Volksgericht verantworten.

Für die arabische Welt ist dies ein Meilenstein in der Geschichte. Doch nicht nur die bisher genannten Verbesserungen sprechen für eine Solidarität mit der Bewegung in Rojava. Auch das Zusammenleben der kurdischen, arabischen, christlichen und muslimischen Minderheiten wird durch Quotierungen im System verbessert.

Während die Bevölkerung täglich ums Überleben kämpft, da Islamisten versuchen Rojava zu unterwerfen, werden durch Boykotte der Türkei und des Irak Hilfsgüter an den Grenzen aufgehalten. Hilfsgüter an die Islamisten gelangen allerdings über die türkische Grenze, was zeigt, dass die Türkei keinesfalls an einer positiven Lösung der Kurdenfrage interessiert ist. Die türkische Armee marschiert ebenfalls an den Grenzen zu Rojava auf und dringt immer weiter in das Rückzugsgebiet der PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) vor, welche den türkisch-kurdischen Teil aufgrund des Waffenstillstands mit der türkischen Regierung räumten. Auch Deutschland bringt sich durch die Stationierung von „Patriot“-Abwehrraketen in den Konflikt an der Grenze ein.

Traurig ist es, dass die Mainstream-Medien wieder einmal nicht über solch eine fortschrittliche Bewegung berichten, ja die ganze Bewegung fast totgeschwiegen und der syrische Konflikt nur auf Assad und Opposition reduziert wird. Ein dritter Weg, der immer größere Erfolge aufweist, findet kaum Beachtung, da man dann den Menschen aufzeigen könnte, wie eine bessere Gesellschaft funktionieren kann.

Die Ideen und Ziele der Bewegung in Rojava verdienen internationale Solidarität – sie stellen eine wahre Alternative zum derzeitigen System dar und eine Option für alle gescheiterten arabischen Revolutionen.

Statement zu derzeitigen Polizeiaktionen in Haslach und Umgebung

Die Polizei versucht in Haslach vermehrt Jugendliche unter Druck zu setzen, indem Sie ihnen mit Anzeigen und möglicher Gefängnisstrafe, sowie Führerscheinsperre droht. Dabei haben sie meist nur Chatprotokolle oder Vermutungen eines angeblichen Rauschmittelkaufs, was vor Gericht keine stichhaltigen Beweise sind. Trotzdem nutzt die Polizei die Unwissenheit der Jugendliche aus, drangsaliert diese und spielt Psychospielchen ala Guter Cop böser Cop. Dabei ist es den Beamten egal, ob sie Familien- und Freundschaften in den Ruin treiben. Für sie zählt nur die Quote und die evtl. Beförderung.
Wann lernt die Justiz endlich, dass man Konsumenten nicht kriminalisieren darf? Jeder sollte das Recht auf Rausch haben dürfen.

Fackelmarsch in Pforzheim

Am 23.02.2014 wollen in Pforzheim erneut organisierte Neonazis ihren Geschichtsrevisionismus und ihren Fremdenhass in die Welt tragen.
Wie schon seit Jahren, organisiert auch dieses Jahr der NPD-nahe „Freundeskreis ein Herz Für Deutschland“ eine Fackel-Mahnwache um ihre Hetze und verfälschte Sicht des Geschehens zur Schau zu stellen

Sie beziehen sich an diesem Tag auf die Bombardierung Pforzheims am 23. Februar 1945 und versuchen dabei die Verbrechen des deutschen Faschismus in eine Geschichte umzudichten, in der die eigentlichen Täter die Opfer seien. Dabei relativieren sie den millionenfachen Mord an Jüdinnen und Juden, an Sinti, Roma und Menschen mit Behinderung in den Vernichtungslagern, die blutige Zerschlagung der ArbeiterInnenbewegung und den deutschen Kriegsbeginn.

Ein Umstand den wir, die Linksjugend `solid Ortenau, nicht gewillt sind einfach hinzunehmen.
Wir rufen dazu auf dem braunen Spuk entschlossen, kreativ, friedlich und laut entgegenzutreten

Fackeln aus…für ein buntes Miteinander

No Nazis on our streets

Freihandelsabkommen TTIP – Die Entfesselung des Kapitalismus

Wieder einmal ist es soweit, nach ACTA folgt nun TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) zwischen der EU und den USA. Nicht nur die geschickte Geheimhaltung erinnert an ACTA, auch einige Inhalte wurden aus den alten Vorhaben übernommen. Das sogenannte Freihandelsabkommen dient wieder einmal nur den Interessen der kapitalistischen Konzerne und nicht uns Bürgern.

Das Abkommen zerschlägt die wenigen politischen und sozialen Rechte, die uns der Staat bis lang gewährte. Konzerne können Staaten künftig von nicht öffentlich tagenden Schiedsgerichten auf hohe Schadenersatzleistungen verklagen, wenn sie Gesetze verabschieden, die ihre Gewinne schmälern. Ein anschauliches Beispiel dazu ist Kanada, welches ein ähnliches Abkommen mit den USA haben:
Nachdem dort in einer kanadischen Provinz ein Zahlungsverbot für das Fracking von Schiefergas und Öl erlassen wurde, klagte ein US-amerikanisches Unternehmen, das zuvor eine Probebohrungslizenz erworben hatte, vor einem internationalen Schiedsgericht gegen den Staat Kanada und fordert Entschädigungen in Höhe von 250 Millionen Dollar für den zu erwartenden Gewinnausfall.
Ähnliche Klagen von Unternehmen wären nach dem Abschluss von TTIP dann auch in der EU möglich.

Es beweißt uns mal wieder eindeutig, dass die Herrschenden den Profit des Staates und der Konzerne über dem Wohle von Natur und Mensch stellen. Das Abkommen soll es Konzernen erleichtern, auf Kosten der Allgemeinheit Profite bei Wasserversorgung, Gesundheit und Bildung zu machen. Somit sind Privatisierungen von wichtigen Branchen und Dienstleistungen vorprogrammiert, die der Staat zum Selbstkostenpreis anbietet.
Außerdem gefährdet es den hart und teuer erkämpften Verbraucherschutz in der EU. Alles was dem Wachstum der Wirtschaft dient wäre legal, so wäre der Weg frei für Fracking, Gen-Essen und Hormonfleisch.
Es drohen noch umfassendere Überwachung von Internetnutzern und Einschränkung derer Rechte. Exzessive “Urheberrechte” erschweren den Zugang zu Kultur, Bildung und Wissenschaft für jeden der nicht über entsprechende finanzielle Mittel verfügt.

Dies ist einerseits ein versuch durch kurzfristige Profitsteigerungen die Krise (natürlich auf unsere Kosten) des Kapitalismus zu verzögern. Andererseits entspricht es dem Wunsch des deutschen Staates durch immer größeren skrupelloseren Handel eine immer wichtigere und dominantere Rolle in der Welt und vor allem der EU zu spielen. Die Stärke Deutschlands und vor allem der Titel des “Exportweltmeisters” werden seit jeher durch die Ausbeutung von Menschen und Ressourcen im In- und Ausland erworben.

Dieses Abkommen legt offen, wie viel dem Staat “Demokratie und Menschenrechte” wert sind, wenn es um Profitraten und den Nationalen Rang geht.

Fangen wir endlich an uns zu wehren!

Freier Sozialismus, statt Diktatur des Kapitals!

Kuba, Wohin? 55 Jahre gelebter Sozialismus, ungebrochen trotz Boykott!

Am 21.01.2014 veranstaltet die LinksjugendSolid.Ortenau einen Vortag, zusammen mit der Linken und Cuba Si, zum Thema Kuba. Dieser findet im alevitischen Zentrum Offenburg (Otto-Hahn-Straße 9a) gegen 19:30Uhr statt.

Kuba steht nicht erst seit heute vor enormen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen auf der Insel führen zu neuen Partnern und einer stärker gewordenen Position innerhalb Lateinamerikas. In der mainstream Presse ist jedoch kein Platz für positive Entwicklungen in einem sozialistischen Land.
Oft werden Vorurteile gefestigt, wichtige Zusammenhänge verschwiegen oder Halbwahrheiten präsentiert. Doch: Wie sieht der Sozialismus Kubas im 21. Jahrhundert aus? Und wo steht Kuba in Lateinamerika und international?

Der Vortrag, illustriert durch Fotos, Beispiele, Zahlen und Fakten, bietet einen Eindruck der Veränderungen und Perspektivwechsel in der Gesellschaft, Wirtschafts- und Staatsführung, der mit großen Erwartungen nicht nur bei den Kubanerinnen und Kubanern verbunden ist. Jörg Rückmann und Miriam Näther von Cuba Si wollen an diesem Abend ein realistisches Bild des Landes vermitteln. Sie kennen Kuba sehr gut aus eigenen Erleben und werden in einer anschließenden Gesprächsrunde auf die Fragen der Gäste eingehen.

 

Plakat

Fukushima und die Menschheit hat nichts gelernt

Am 11. März 2011 ereignete sich das größte Atomunglück in der Geschichte, in Japan, dem zuvor ein Beben mit der Intensität 7 vorausgegangen war. Da die Kühlung der Reaktoren durch das Beben unterbrochen wurde, kam es zu einer Kernschmelze in Block 1, 2 und 3.
Der Schaden wurde zunächst von Tepco klein geredet und immer wieder geleugnet, bis die Schäden nicht mehr zu übersehen waren.

Über 150000 Menschen wurden verstrahlt, sowie tausende Tiere getötet. Millionen von Menschen werden unter den Spätfolgen leiden müssen….

Um die Reaktoren zu kühlen und eine weitere Katastrophe zu verhindern, wird Meerwasser in die Türme gepumpt. Dieses fließt aber, da nicht genügend Auffangbecken bereit stehen, danach zurück ins Meer. Somit gelangen derzeit etwa 300 Tonnen radioaktives Wasser pro Tag in den pazifischen Ozean und kontaminiert tausende von Lebewesen.
Fischer fanden Fische, die das 2500 fache der Lebensmittelgrenze für Radioaktivität überschreitet. Bei Walrössern, Eisbären und Robben in Alaska, bilden sich offene Wunden und Tumore und selbst an der Westküste der USA nimmt man schon erhöhte radioaktive Werte wahr, sowie ein zunehmendes Seelöwen sterben.
Wenn Tepco weiterhin solche Mengen an Kühlwasser in die Weltmeere lässt, dann wird der pazifische Ozean die Ostsee (in den 60ern und 70ern gab es dort mehrere Atombombentests) bald als radioaktivstes Meer ablösen.
Im August 2013 stellte man fest, dass ein Auffangbehälter ein Leck hatte und somit hunderte Tonnen von verstrahltem Wasser im Erdboden versickerte und letzten Endes ins Grundwasser gelangte. Die Wassertanks, welche überall verstreut auf dem Gelände stehen haben keine Abdeckung, keinen außen angebrachten Messer, an dem man den Wasserstand ablesen kann und manche stehen an einem Gefälle von ca. 2% was ein überschwappen durch Regen vorprogrammiert.
Die Ausrüstung von Tepco wird von Experten als völlig unzureichend gesehen und die Regierung nimmt ausländische Hilfsangebote nur zögernd oder gar nicht an. Der Krisenstab des AKW-Betreibers ist total überfordert und unterschätzt die Kosten, welche jetzt schon nach unabhängigen Beobachtern an die 100 Mrd. Aufwärts betragen, bei weitem.
Mit der Bergung der 1500 Brennelemente aus Block 4 hat Tepco die Menschheit vor ein paar Wochen wieder an den Rand des Abgrundes getrieben. Erst auf öffentlichem Druck hin wurde diese riskante Bergung erst einmal geübt, bevor man sofort loslegte.
Am 08.12.2013 wurde ein Leck an der Atomruine in Fukushima entdeckt, an dem die höchste Radioaktivität die jemals an einem AKW gemessen wurde gemessen. Ein Mensch der solch einer Strahlung ausgesetzt wäre, würde innerhalb von 20 Minuten sterben.

Nach dem Beben am 16. Juli 2007 und dem Austritt von radioaktiven Dämpfen aus dem AKW in Kashiwazaki-Kariwa, hielt Tepco es auch nicht für nötig, seine Atomkraftwerke vor solchen künftigen Katastrophen zu wappnen. Im Gegenteil, man versuchte schnellstmöglich das beschädigte AKW, welches auf einer geologischen Verwerfung errichtet war, wieder ans Netz zu bringen.
Um solch eine Preisgabe von brisanten Informationen zukünftig unter Strafe zu stellen, hat die japanische Regierung unter massivem Protest der Opposition ein Gesetz beschlossen, dass es verbietet, Staatsgeheimnisse zu enthüllen. Bei Verstoß wird der oder die Betroffene mit bis zu 10 Jahren Haft sanktioniert.
Was dabei Staatsgeheimnis ist und was nicht ist im Gesetzestext sehr schwammig formuliert. Erst auf Druck der Bevölkerung, wurden Journalisten davon ausgeschlossen, sofern diese ihre Informationen nicht über „dubiose“ Wege erhalten.

Das Kapital lässt sich aber von solch einer Katastrophe nicht abschrecken und setzte sich deshalb für die Weiterführung und den Ausbau der Atomenergie ein. Überall auf der Welt sprießen die Atomkraftwerke wie Pilze aus dem Boden. Selbst Japan will weiterhin an der Atomkraft festhalten.
Die Energiekonzerne interessiert nur der kurzfristige Gewinn, den sie mit dieser Energieform erzielen und überlassen die Endlagerungskosten, sowie die Kosten für Umweltschäden der Allgemeinheit. Dabei nehmen sie auch gerne den Tod und die Missgestaltung Tausender Menschen und Tiere in Kauf.

Wenn Kapitalinteressen gegen Umweltschutz verstoßen, dann muss Umweltschutz gegen Kapitalinteressen durchgesetzt werden.

Verfasser: Yahin

Die Stadt gehört allen! Freiräume erkämpfen!

Die Mieten werden immer teurer, die Löhne immer niedriger und alle Orte an denen Jugendliche sich noch ausleben dürfen, werden nach und nach in „wichtigere“ Dinge wie Einkaufszentren und Bürohäuser umgewandelt. Wie Z.b. das auch in Offenburg der Fall ist, wo das Stadttheater abgerissen wird, um noch ein weiteres Einkaufszentrum für die Innenstadt zu schaffen.

Man will uns vorschreiben wie und wo wir uns einbringen sollen. Kreativ hat man in einer teuren Kunst oder Musikschule zu sein. Graffiti und Straßenmusik wird dagegen verfolgt und geächtet. Politisch darf man sich nur in Parlamenten und auf dem Wahlzettel, der ohnehin nichts verändert, äußern.
Versucht man außerhalb der festgefahrenen Verwaltung in Gruppen und auf Demonstrationen seine Meinung zu äußern und wirkliche Kritik an diesem Staat zu üben, wird man vom Geheimdienst überwacht, von Polizisten angegriffen und von Richtern weggesperrt.
Wieso dürfen Werbefachleute in weit entfernten Metropolen bestimmen, dass unsere Stadt mit ihren Plakaten verschandelt wird? Wieso dürfen Politiker aus Berlin ihre Plakate aufhängen und wir Jugendliche vor Ort nicht? Die Antwort ist klar, diese Menschen haben das Geld sich die nötigen Flächen zu Kaufen, darum dürfen sie bestimmen wie unsere Straßen aussieht und wir nicht. Denn wenn wir unsere Stadt verschönern oder unsere Meinung plakatieren wollen, haben wir mit hohen Geld strafen zu rechnen. Wer Freiheit möchte muss also Geld haben.
Dieser Zustand verstößt gegen die Prinzipien der Mehrheit und ist unerträglich, darum haben Links und Freiheitlich gesinnte Menschen in Hamburg etwas unternommen und sich ein Gebäude besetzt in dem sie Konzerte, Partys und Politik machen konnten ohne den undemokratischen Gesetzen ausgesetzt zu sein.
Ein Ort in dem Frieden und Solidarität, Konkurrenz und Leistungsdruck ersetzen sollte. Seit 1989 war dieses Gebäude, dass die Besetzer „Rote Flora“ tauften, ein Ort, an dem Freiheitliche Gedanken verbreitet und der Staat in Frage gestellt wurde. Darum war die Rote Flora den Politikern und Konzernen auch schon immer ein Dorn im Auge und wurde deshalb von der Polizei schon mehrmals gewalttätig attackiert.

Am 21.12.2013 wollten Rotfloristen und weitere Bündnispartner eine Demonstration zum Erhalt der roten Flora, Linker Freiräume und Bleiberecht für Flüchtlinge abhalten. Hierzu strömten ca. 7300 Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet zusammen, um friedlich zu demonstrieren. Doch die Polizei löste schon nach ca. 20m die Demonstration auf, da diese angeblich zu früh gestartet wäre. Dabei ging sie mit Schlagknüppel, Pfefferspray, Pferdestaffeln und Wasserwerfern gegen Menschenmengen vor.
Schon zuvor wurden notstandsähnliche Befugnisse an die Polizei in bestimmten Gebieten der Hamburger Innenstadt erteilt, welche ihnen erlaubte, Menschen ohne Verdacht zu kontrollieren, in Gewahrsam zu nehmen oder ihnen einen Platzverweis zu erteilen.
Schon in den Wochen zuvor setze die Polizei auf Eskalation bei den Demonstrationen der Lampedusa-Demonstrationen, was eine aufgeheizte Stimmung erzeugte, die sich gestern nach dem völlig unverhältnismäßigen Polizeieinsatz entlud.
Die Presse schiebt wie immer den Demonstranten bzw. dem schwarzen Block die Eskalation in die Schuhe und listet nur die Verletzten Polizisten auf, obwohl mehrere Videos beweisen, dass die Polizei immer wieder auf friedliche Menschen und die unabhängige Presse los ging.

Ein weiterer Skandal ist, dass Sanitäter wieder einmal gezielt daran gehindert wurden, Verletze im Kessel zu versorgen und Anwälte nicht mit ihren Mandanten/innen in der GESA oder auf den Wachen sprechen durften.

Hamburg hat uns wieder einmal gezeigt, dass das Demonstrationsrecht nach Belieben von den Herrschenden ausgelegt und ausgehebelt werden kann, sollte sich ernsthafter Widerstand gegen ihre Politik formieren.
Wir solidarisieren uns mit den Demo-Teilnehmern, denn “dort wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht”.

Einladung zur antifaschistischen Filmvorführung des Ring politischer Jugend Ortenau

Der Ring politischer Jugend Ortenau lädt alle Interessierten ein, am Mittwoch, den 18. Dezember um 20 Uhr an der Filmvorführung „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“ teilzunehmen.

Der Zusammenschluss der Parteijugendorganisationen von SPD, Grünen und FDP hat gemeinsam mit der LinksjugendSolid und dank einer Co-Finanzierung des Gewerkschaftsbundes, sowie attac Offenburg, diese Filmvorführung in Offenburg ermöglicht.

Undercover hat der Journalist Thomas Kuban über Jahre hinweg auf Rechtsrock-Konzerten gefilmt. Dabei begleitete ihn Peter Ohlendorf auf seiner Reise durch die Bundesrepublik und darüber hinaus. Das hochbrisante Material, welches so zusammen kam, haben sie in dem Film „Blut muss fließen – undercover unter Nazis“ zusammengestellt, um die Öffentlichkeit auf die Gefährlichkeit dieser Szene aufmerksam zu machen.

Peter Ohlendorf tourt seit dem Erfolg des Films auf der Berlinale durch die Bundesrepublik und ermöglichte so zahlreiche Aktionstage, bei welchen die Filmvorführung mit einem anschließenden Gespräch zum Thema verbunden werden kann.

Bis dato ist der Film nicht im Handel erhältlich, die einzige Möglichkeit diesen intensiven Einblick in die rechte Jugendszene zu bekommen sind also diese Aktionstage.

Die Vorführung in Offenburg findet am 18. Dezember um 20 Uhr im Familienzentrum Oststadt (Grimmelshausenstr. 30) statt. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen zum Film finden sie unter: www.filmfaktum.de und zum Ring politischer Jugend unter www.rpj-ortenau.de

 

Am 22.11.2013 hielt Frank Tempel, im alevitischen Zentrum in Offenburg, einen Vortrag zum Thema “Prävention statt Prohibition – Cannabis legalisieren!”. Die Anzahl der Teilnehmer übertraf unsere Vorstellungen bei weitem. Ca. 45 Personen besuchten die Veranstaltung, bei der Frank im Gegenteil zur Erwartung mancher, uns mitteilte, selber noch kein Cannabis konsumiert zu haben und, dass er selbst früher bei der Drogenfahndung gearbeitet hatte. Ebenfalls machte er nicht nur Propaganda für die absolute Freigabe von Cannabis, sondern beleuchtete auch eindrücklich negative Aspekte des Konsums. Für uns war es ein gelungener Abend.

Wir bedanken uns bei Frank, dass er die weite Reise auf sich genommen hat und auch bei der alevitischen Gemeinde, welche uns ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellten.

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