150 Menschen demonstrierten am 3. Mai in der Stuttgarter Innenstadt gegen Homophobie und rechte Allianzen sowie für die Akzeptanz aller Geschlechter und Liebesformen. Aufgerufen hatten verschiedene linke Organisationen und Gruppierungen.In den letzten Monaten trat ein breiter Zusammenschluss rechter Kräfte immer wieder mit Großveranstaltungen in der Öffentlichkeit auf. Mit den Aktionen am Samstag sollte an die vielfältigen Proteste dagegen angeknüpft und ein erneutes Auftreten der Rechten verhindert werden.Auf der ersten Kundgebung am Rotebühlplatz verteilten AktivistInnen zahlreiche Flugblätter und machten auf eine spätere Bündniskundgebung am zentralen Schlossplatz aufmerksam.
Gescheiterter AfD-Wahlkampfversuch am Schlossplatz
Zeitgleich zu der Kundgebung bauten einige Mitglieder der AfD am Schlossplatz ihren Infostand zu den Europa- und Kommunalwahlen auf. Engagierte AntifaschistInnen reagierten schnell und bauten den Stand kurzzeitig wieder ab. Da der Stand schon bald unter Polizeischutz wieder aufgebaut wurde, fanden sich immer mehr GegendemonstrantInnen ein, die kreativ gegen die rechtspopulistische Propaganda der AfD protestierten. Mit Flyern, gleichgeschlechtlichen Küssen, Transparenten und kurzen Durchsagen wurde deutlicher Protest in der belebten Innenstadt sichtbar gemacht.
Trotz zahlreicher Platzverweise durch die Polizei ließen sich die AktivistInnen nicht einschüchtern und hielten den Protest aufrecht. Nach etwa einer Stunde gab die AfD auf und räumte unter Polizeischutz den Platz. Im Anschluss an diese erfolgreiche Aktion zogen die GegendemonstrantInnen gemeinsam zur nahe gelegenen Kundgebung gegen rechte Allianzen und für sexuelle Vielfalt.
Auf der gut besuchten Kundgebung, moderiert von Laura Halding-Hoppenheim, sprachen VertreterInnen des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Stuttgart und Region, der Partei DIE LINKE, der Linksjugend [‘solid] Baden-Württemberg, der Piratenpartei und dem Stuttgarter Wahlbündnis SÖS zu verschiedenen Themen rund um Gleichheit, sexuelle Vielfalt und den Widerstand gegen rechte Hetze.
Nach Auflösung der Veranstaltung zog eine kleine Gruppe von der Kundgebung mit einer Spontandemonstration um den Schlossplatz.
Der Widerstand geht weiter…
Die Aktionen am Samstag haben gezeigt, dass sich in Stuttgart ein Spektren übergreifender und kontinuierlicher Widerstand gegen die rechten und homophoben Veranstaltungen herausbildet. Dass dieser Widerstand notwendiger denn je ist, zeigt sich auch daran, dass die nächste Veranstaltung der rechten Allianz bereits angekündigt ist. Als Datum haben sie den 28. Juni gewählt. Dieses Datum ist kein Zufall, sondern eine gezielte Provokation, da es das historische Datum des Stonewall Aufstandes in der Christopher Street von 1969 in New York ist.
In Stuttgart ist kein Raum für Homophobie und rechte Hetze! Weder am 28. Juni noch irgendwann anders.
Keinen Fußbreit dem Rassismus. Keinen Fußbreit der Homophobie.
Für Vielfalt und Gleichheit!
Bericht von Linksjugend [‘solid] Baden-Württemberg und AABS