WM 2014

Heute ist es wieder soweit. Die Welt schaut gebannt nach Brasilien, wie 22 Personen versuchen werden einem Ball hinter her zu rennen. Brot und Spiele sind also eröffnet, in diesem Spektakel gerät was hinter den Stadien passiert, schnell in Vergessenheit. In Brasilien werden Menschen aus ihren Hütten vertrieben, Milliarden von Steuergelder werden für einmalige Bespaßungsbauten ausgegeben, aber gleichzeitig sind hunderttausende ohne Wohnung und hungern. Während die Bevölkerung gegen die sozialen Missstände demonstriert, hebelt die Regierung das Versammlungs- und Streikrecht aus und schlägt Streiks, sowie Demonstrationen blutig nieder.
Auch in Katar, wo die WM 2022 stattfinden wird, nehmen die Skandale immer krassere Ausmaße an. Nicht nur, dass das Land ein Feudaler-Staat ist, in dem Demokratie zu den Fremdwörtern gehört und Kritiker zum Tode verurteilt werden, nein auch Tausende von Gastarbeitern aus dem Ausland, werden wie Sklaven im Land gehalten. Ganz zu schweigen von dem Lebensstandard dieser Leute, die entweder wenig oder gar kein Lohn erhalten, auf den Baustellen ohne Sicherheitsvorkehrungen arbeiten müssen und die dort keinerlei Rechte besitzen. Es ist eine Schande, dass in diesen beiden Ländern die Fußballweltmeisterschaft stattfindet, welche eigentlich ein Zeichen für Solidarität und Völkerverständigung sein sollte. Doch große Teile der Bevölkerung werden in den Veranstaltungsländern von dem Ereignis ausgeschlossen, während die FIFA und Baukonzerne profitieren. Hier wird verzweifelt das Wirtschaftswachstum angekurbelt. Den Preis für dieses System zahlen die Obdachlosen und Unterbezahlten.
Es ist auch eine Schande, dass die anderen Nationen und die jeweiligen Nationalmannschaften keinerlei Kritik an diesen Zuständen äußern und die Länder zu Verbesserung der Lage aufrufen. Stattdessen wird so getan, als sei dies alles normal. Denn schließlich geht es ja nur um den Fußball.
In Deutschland heißt es ab Donnerstag wieder, dass die Regierung endlich wieder mit dem Nationalstolz und Gemeinschaftsgefühl der WM von der Politik ablenken kann. Ausbeutender Besitzer und ausgebeuteter Arbeiter schwingen absurder weise die selbe Fahne. Man vergisst, dass Kapitalisten und Politiker uns ausbeuten, man vergisst, dass Deutschland an Kriegseinsätzen auf der ganzen Welt beteiligt ist und man verdrängt, dass Deutschland gerade die gesamte EU unter ihre Kontrolle bringt. Der Nationalismus wird hierbei von staatlicher Seite durch große Public Viewings gepusht. Dieser ist vor allem in einer Zeit von NSU und vermehrten Angriffen auf Flüchtlingsheime ein gefährliches Instrument der Herrschenden.
Weltweit wollen wir den Ablenkungsmanövern der Politik entgegenstehen und wie in Brasilien organisiert für ein würdevolles Leben einstehen.

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