Archiv der Kategorie: Internationales

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Gegendemo zu PEGIDA Basel: Dankbar für Vielfalt

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Hinweis: Die Kantonspolizei hat aus “Sicherheitsgründen” die Bewilligung der Pegida-Demonstration wie auch der NoPegida-Gegendemonstration zurückgenommen. Pegida will aber illegal aufmarschieren, dementsprechend ist auch eine antifaschistische Präsenz weiterhin notwendig.

3. Februar, 16:30

Basel Marktplatz

Am 3. Februar wird PEGIDA zum ersten mal in Basel aufmarschieren. Ihre Demo wurde bewilligt (in der Schweiz müssen Demonstrationen bewilligt werden), was für das Bündnis NoPegida Schweiz ( http://nopegida.ch/ ) anlass ist diese Chance zu nützen und Farbe gegen Rassismus und Nationalismus zu zeigen. Der Aufmarsch in Basel wird nicht nur als Plattform für AfD-Politiker*innen genutzt, sondern auch von Französischen Nationalist*innen: Die angekündigten Redner*innen sind prominente Rassist*innen.

Wir rufen alle dazu auf sich an der Gegendemonstration zu beteiligen! Wir setzen uns ein für ein Europa in dem Geflüchteten geholfen wird und sie nicht Hetze und Anschlägen ausgesetzt werden. PEGIDA betreibt völkische Hetze gegen Migrant*innen und spielt “normale Bürger” gegen alle “Fremden” aus. Damit schafft PEGIDA gleichzeitig den Nährboden für Anschläge, sowohl auf Migrant*innen, wie auch auf Flüchtlingsunterkünfte.

Die Probleme unserer Gesellschaft lassen sich aber vielmehr auf die Ungleicheheit zurückführen, welche Grundbestandteil des Kapitalismus ist. Wir haben keine “Flüchtlingskrise” sondern eine Krise der sozialen Gerechtigkeit! Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass die sozialen Ungleichheiten überwunden werden und allen Menschen, die vor Krieg, Terror, Verfolgung und Diskriminerung fliehen geholfen wird.

Geht am 3. Februar für die Menschlichkeit auf die Strasse! Gegen das abwälzen unserer Probleme auf “die anderen”, für eine freie, demokratische Gesellschaft für alle!

“Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil.”

Alerta! Alerta! Antifascista!

Facebook Link: https://www.facebook.com/events/1673035536287464/

PM: Nein zum Bundeswehreinsatz in Syrien!

Die linkkrieg_ist_keine_lösungsjugend [‘solid] Baden-Württemberg kritisiert den gerade von der Bundesregierung beschlossenen Lufteinsatz der Bundeswehr in Syrien und ruft die Bundestagsabgeordneten zur Ablehnung auf. Wir freuen uns, dass DIE LINKE schon eine geschlossene Ablehnung angekündigt hat.

Die Aufklärungsmission durch deutsche Tornado-Jets soll am Freitag im Bundestag abgestimmt werden – ein klares Ja zeichnet sich bereits in den Probeabstimmungen ab.

„Als offensichtliche Kurzschlussreaktion auf die Terroranschläge in Paris will nun auch die Bundesregierung Kampfflugzeuge in Syrien einsetzen. Auch wenn diese vorerst nur zur Aufklärung dienen sollen ist eine weitere Eskalation zu erwarten. Was in jedem Fall aber fehlt ist eine Gesamtstrategie mit einem Konzept für die Region. Unterstützung erfährt hier nämlich die internationale Koalition, die sich dem Kampf gegen den IS verschrieben hat. Dieser stellt – bei aller Brutalität und Größe – jedoch nur einen Teil der grausam agierenden Truppen in Syrien und erst recht der internationalen islamistischen Terrormilizen.” erklärt Jan Lorenz von der Linksjugend [‘solid].

Im speziellen Fall Syrien hat die mit Abstand meisten Todesopfer immer noch das Regime des Diktators Assad zu verantworten, der die Opposition seit Anfang an grausam foltern und bekämpfen lässt. Unterstützung erhält er inzwischen durch den Einsatz Russlands, das auf seinen Einfluss im Land nicht verzichten möchte. Ein Sieg für das syrische Regime würde ganz sicher keinen Frieden für die Bevölkerung bedeuten und eine Entspannung der Situation in Syrien auf lange Zeit verhindern. Assad ist kein Teil der Lösung.“ kommentiert Vanessa Kohm, Landessprecherin der Linksjugend [‘solid].

Hinzu kommen zahlreiche islamistische und nationalistische Truppen. Auch der Einfluss des Iran und seiner „Revolutionsgarden“ ist nicht zu unterschätzen. Alle diese würden durch eine alleinige Bekämpfung des IS gestärkt. Bei einem Triumph der radikal-schiitischen Kräfte, die vor allem der Iran in den Krieg einbringt, würde ein großer Teil der sunnitischen Bevölkerung in die Hände des IS getrieben.

Statt überhaupt erstmal eine gemeinsame Strategie anzustreben, begibt sich also nun auch die Bundesrepublik in einen Konflikt, in dem jeder sein eigenes Süppchen kocht – einem Stellvertreterkrieg, den die eigentliche Bevölkerung längst verloren hat und der von einem Versagen der internationalen Gemeinschaft zeugt. Die alleinige Bombardierung des IS löst weder die desaströse Lage für die Menschen in Syrien, noch beseitigt sie den internationalen militanten Islamismus.

„Nicht nur die Kriegsparteien in Syrien sondern auch die deutsche Bundesregierung für sich betreibt eine äußerst widersprüchliche Politik“, ergänzt Ryk Fechner, Landessprecher der Linksjugend [‘solid]

Während der IS nun bekämpft werden soll, werden zum Regime in Saudi-Arabien, dessen Königsfamilie die Bevölkerung mit ganz ähnlichen Gesetzen bestraft und unterdrückt, beste Beziehungen unterhalten. Auch das iranische Regime, das internationalen Terror unterstützt, wird seit dem Atomdeal für Wirtschaftsbeziehungen umworben. Menschenrechte spielen dabei eine untergeordnete Rolle.

Nicht zuletzt ist in diesem Zusammenhang auch die türkische Regierung zu nennen, die den IS unterstützt und Kämpfer*innen über die Grenze lässt, gerade wieder Oppositionelle verhaftet und ermordet und mit Ausgangssperren und Militär kurdische Städte tyrannisiert. Auch die kurdischen YPG-Kräfte wurden innerhalb Syriens schon durch die Türkei bombardiert. Deren basisdemokratischer Ansatz wird aus Rücksicht vor dem türkischen Partner auch von der Bundesrepublik boykottiert.

Obwohl Erdogan kaum einen Hehl daraus macht, dass er den IS nur zu gerne gegen die kurdischen Kämpfer*innen gewähren lassen will, geht es der EU in freundschaftlichen Verhandlungen hauptsächlich darum, wie er ihr die Flüchtlinge vom Leib hält um sie aus den Nachrichten zu bekommen.

Direfugees_welcomeese Abschottungspolitik, die auch in Abschiebungen von Flüchtlingen in Kriegsländer endet wird begleitet von fast täglichen Angriffen auf Flüchtlingsheime und rechtspopulistischen Forderungen aus Regierungskreisen wie nach einem Integrationsgesetz, das bestimmte Meinungen untersagen soll, denen Muslime verdächtigt werden. Auch wenn die für das Gesetz angedachten Punkte indiskutabel sind – das Signal an Geflüchtete und Muslime ist: Ihr seid „die anderen“ und wenn wir Euch überhaupt akzeptieren, zeigen wir Euch wo es langgeht.

Integration sieht anders aus! Vor allem die Tatsache, dass die Attentäter von Paris hauptsächlich französische und belgische Staatsbürger waren sollte uns zeigen, dass die europäische Gesellschaft neue Angebote machen muss, die alle mit einbeziehen statt jetzt zum Kulturkampf zu blasen. Genau diesen will nämlich der IS. Was er fürchtet ist die Einheit von westlichen Gesellschaften und Muslim*innen. Solidarität mit Frankreich könnte also auch hier in Europa ansetzen, indem man den Sozialabbau stoppt und sinnvolle Sozialprogramme auflegt, die den Vororten von Frankreichs Städten und vielen Abgehängten zugute kommen könnten. Genau im Punkt des eisernen Sparens am Nötigsten ist die Meinung der deutschen Regierung aber bekanntlich unverrückbar.

Solidarische und weltoffene Gesellschaft, soziale Gerechtigkeit, voller diplomatischer Einsatz – Auch wenn das alles nicht so spektakulär klingt wie schwarz-rot-gold-beflaggte, brummende Tornado-Jets über Syrien, es wäre sicher ein wirksamerer Beitrag.

Und auch wenn wir wissen, dass vor Ort dem IS nur mit Waffen beizukommen ist, können wir eine solche zaghafte und kontraproduktive Symptombekämpfung wie sie dieser Einsatz darstellt ohne sich an der Beseitigung der Ursachen überhaupt zu versuchen, nicht befürworten.

Ein Tag für Menschen mit Behinderungen ist nicht genug!

Menschen mit Behinderungen sind glücklich, Menschen mit Behinderungen sind traurig. Ihr Leben ist zu großen Teilen ganz normal. Doch ihr Alltag wird meist nicht wahrgenommen. Am 3. Dezember begeht die UNO den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen. Es ist gut, dass es diesen Tag gibt, denn er rückt die Lebenswirklichkeit der Menschen mit Behinderungen in das Blickfeld der Öffentlichkeit. Doch dahin gehört sie 365 Tage im Jahr.

Sven „Gonzo” Fichtner, Sprecher der Linksjugend [‘solid] Stuttgart erklärt hierzu: „Seit etlichen Jahren organisieren sich Menschen mit Behinderungen, um ihre Interessen zu vertreten. Als Lehre aus der Erfahrung, dass stets nur über sie gesprochen wurde, sagen sie jetzt: Nichts über uns ohne uns! Das ist auch das Politikverständnis der Linksjugend [‘solid], wir stehen an der Seite der selbstbestimmten Behindertenbewegung und unterstützen ihre berechtigten Forderungen.

Für die Linksjugend [‘solid] Baden-Württemberg ist diese Positionierung selbstverständlich, weil die existierenden Barrieren Menschen mit Behinderungen noch immer ausgrenzen. Das gilt auch für den Umstand das Menschen, die auf persönliche Assistenz angewiesen sind, nicht mehr als 2.600 Euro ansparen dürfen. Vermögen, das darüber hinausgeht, wird für die Assistenzleistungen angerechnet. Es ist aber ebenso eine existierende Barriere, wenn gehörlose Menschen an Veranstaltungen nicht teilnehmen können, weil Gebärdendolmetscher*innen fehlen. Von den nach wie vor existierenden Barrieren, die von Stufen, Treppen oder unzugänglichen Toiletten gebildet werden, ganz zu schweigen. Wir stehen für eine solidarische Gesellschaft und der demokratischen Teilhabe, in der für Ausgrenzungen kein Platz ist.

Die Linksjugend [‘solid] Baden-Württemberg unterstützt alle politischen Ansätze, die auf die Überwindung von Barrieren und Ausgrenzungen zielen. Neben der Forderung, endlich alle baulichen Bedingungen zu schaffen, damit Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen problemlos am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, geht es uns auch um die soziale Absicherung der Betroffenen. Deshalb steht die Linksjugend [‘solid] auch für eine menschenwürdige Entlohnung der Beschäftigten in ALLEN Bereichen. Dazu ist es notwendig, dass die Betroffenen ihre Interessen angstfrei und selbstbewusst vertreten können. Deshalb müssen flächendeckend die Bedingungen für barrierefreie Kommunikation geschaffen werden.

Die UN-Behindertenrechtskonvention hat bereits alles gesagt: Es geht hier um Menschenrechte!

Aktiv werden gegen Klimawandel!

climate_changeWir rufen dazu auf in Paris und allen anderen Städten der Welt ein Zeichen für eine solidarische, umweltfreundliche Gesellschaft und Wirtschaft zu setzen und sich an den Protesten rund um den Klimagipfel in Paris zu beteiligen!

Dafür haben wir für euch eine Liste an Protesten in Baden-Württemberg (und Strasbourg) erstellt die zum Auftakt des Klimagipfels in Paris (COP21) stattfinden. Diese Veranstaltungen finden vom 27. bis zum 29.11 statt. Vom 5. bis 6.12 soll ein Gegengipfel n Paris stattfinden. Zum Abschluss des Gipfels ist am 12.12 noch eine Großdemonstration in Paris geplant. Unsere Liste ist nicht abschließend, sondern ein erster Anlaufspunkt.

Wer sich weiter informieren will kann dies hier tun: http://globalclimatemarch.org/en/

27.11.2015

28.11.2015

29.11.2015

Über die Klimakonferenz in Paris

Die UN-Klimakonferenz in Paris 2015 (auch bekannt als: 21st Conference of the Parties, kurz COP 21) findet als 21. UN-Klimakonferenz und gleichzeitig als 11. Treffen zum Kyoto-Protokoll vom 30. November bis 11. Dezember 2015 in Paris statt. Dieser Konferenz wird von den Beteiligten eine zentrale Bedeutung zugemessen, da in Paris eine neue internationale Klimaschutz-Vereinbarung in Nachfolge des Kyoto-Protokolls verabschiedet werden soll. Viele Politiker*innen werden dort versuchen neue Ziele zu formulieren, von CO² Reduktion bis zur Förderung erneuerbaren Energien um den Klimawandel abzuschwächen. Jedoch stehen die Chancen schlecht, dass wirklich was erreicht werden kann: Die UN hat keine ernstzunehmenden Möglichkeiten die Einhaltung der Ziele durchzusetzen, viele Forderungen werden auf drängen des ein oder anderen Landes unberücksichtigt bleiben und am Ende müssen die Ergebnisse noch durch nationale Parlamente durchgesetzt werden, wo die Lobby für fossile Energieträger wieder viel verhindern kann und wird.

Eine Klimagesetzgebung von globaler Ordnung wird bei den derzeitigen Machtverhältnissen auch ein Grundproblem der ganzen Thematik nicht angehen können. Umweltschädliche Produktionsmethoden und Produkte sind die logische Konsequenz der kapitalistischen Logik: Nur was möglichst billig für möglichst viel Leistung ist, setzt sich durch. Erneuerbare Technologien können sich auf dem Markt erst durchsetzen, wenn sie mit etablierten und weit entwickelten fossilen Technologien mithalten können. Gerade die Weiterentwicklung umweltfreundlicher Technologien müssen wir deswegen als Gesellschaft vorantreiben, anstatt darauf zu hoffen, das private Unternehmen dies irgendwann in die Hand nehmen.

Deswegen ist eine ökologische und erhaltbare Welt nur mit einer gesellschaftlichen Transformation weg von der wachstumsorientierten Wirtschaft des Kapitalismus möglich. Nur ein Systemwechsel ist ein nachhaltiger Klima- und Umweltschutz!